Lange hatte ich überlegt, ob wir im Urlaub einen Ausflug nach Mailand machen sollten. Dafür spricht, das es ziemlich einfach ist, der Zug fährt umsteigefrei stündlich bis Milano Centrale. Dagegen spricht, das man nur einen halben Tag Zeit dort hat, und das ist für eine Millionenstadt ziemlich wenig. Lange unentschieden, hieß es zum Schluss „Machen wir’s!“, und  an unserem letzten Tag im Tessin geht es uns nun auf nach Mailand. Klar war aber, das es ein „kein Stress“ Ausflug wird. Wir wollten uns ein bisschen umschauen, alles was der Reiseführer so anbietet, abzuhaken, war nicht unser Ziel.

Es geht damit schon bei der Anreise ganz gemütlich los, Früher wie üblich aufstehen wollten wir nicht, und der Fahrplan passte jetzt nicht so zu unseren Gewohnheiten. Der Zug nach Mailand fährt jeweils zur Minute 25 ab Locarno, 55 wäre uns lieber gewesen. Da geht es jedoch nur bis Chiasso ohne Anschluss. Also warten wir erstmal eine halbe Stunde bevor es los geht. Um 10:25 Uhr pünktlich losgefahren, kommen wir gut zwei Stunden später nicht mehr ganz so pünktlich in Milano Centrale an. Und verglichen mit dem Hauptbahnhof einer italienischen Millionenstadt ist es in Locarno und Umgebung doch eher beschaulich. Wir werden in den freitäglichen Trubel hineingeworfen und brauchen etwas Zeit um uns zu orientieren.

Viel los im Bahnhof

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Mit Lugano steht heute ein Ort auf dem Programm, den wir auch im letzten Jahr schon ausführlich besucht hatten. Es gab aber noch genug Neues.

Als Erstes mal die Fahrt dahin. Normalerweise geht es mit dem Zug direkt durch Monte Ceneri Basistunnel, heute fahren wir mal die „alte“ Strecke über den Berg. Wir nehmen also ab Locarno eine Bahn in Richtung Bellinzona, und steigen in Guibiasco um. Ab dort fährt halbstündlich eine S90 über den Berg, sie braucht 27 Minuten, durch den Tunnel geht es in 12 Minuten.

In Lugano angekommen, nehmen wir diesmal die Standseilbahn vom Bahnhof in die Innenstadt. Unten angekommen, gehen wir über die Piazzetta Emilio Maraini zur Piazza Riforma, die wir letztes Jahr beim Rundgang irgendwie ausgelassen haben:

Piazzetta Emilio Maraini, Blick zur Via Nassa

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Ich hatte beim letztjährigen Urlaub ja schon erwähnt, das der Tessinaufenthalt auf der ursprünglichen Idee, am Comer See Urlaub zu machen, basierte. Nicht mal zu einem Tagesausflug nach Como hatte es allerdings gereicht. Heute wird das korrigier und wir fahren nach Como. Von Locarno nach Italien zu kommen, ist recht einfach. Einmal die Stunde fährt ein „RE80“ Eilzug ab Locarno in knapp 2 Stunden nach Mailand und kommt auf dem Weg auch durch Como. Wir sind recht früh mit dem Frühstück fertig und wollen nicht warten, daher nehmen wir den nächstbesten Zug, der endet allerdings in Chiasso. Dort gibt es Anschluss nach Como.

In Chiasso kaufen wir erstmal Tickets für die Weiterfahrt Fahrt nach Como, denn das Ticino-Ticket gilt dort nicht mehr. 1,50 Euro kostet es pro Person. Dann gehen wir zum Gleis 11, wo der Zug bereits steht und erleben einen kleinen Kulturschock. Was wir da sehen erwarten wir eher in Neapel. „Uralte“ Personenwagen, ohne Klimaanlage, dafür mit offenen Übersetzfenstern und Plumpsklo, über und über mit Graffiti beschmiert, warten auf uns. Wie Google nach längerer Suche herausrückt, handelt es sich um Wagen vom Typ MDVC, gebaut in den 80er Jahren.

Ein Zug der Mailänder S-Bahnlinie 11 in Chiasso

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Was wir im letzten Jahr nie gemacht hatten, war vom Hotel aus „nach links“ zu gehen, in Richtung Minusio. Immer ging es in Richtung des Zentrums Locarnos. Also steht heute der Weg am Seeufer entlang nach Tenero auf dem Programm. Im Prinzip ist dies die Seeuferpromenade von Minusio, Insgesamt ein gut 3 Kilometer langer, einfacher Spazierweg bis Minusio Mappo.

Ein paar Eindrücke:

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Für heute steht ein ganz gemütlicher Spaziergang an. Wir wollen nach Ascona. So richtig viel haben wir davon letztes Jahr nicht gesehen, nur eine gute halbe Stunde Aufenthalt hatten wir dort zwischen zwei Schiffen. Heute wollen wir zu Fuß von Locarno nach Ascona laufen, wenn es geht am Ufer des Lago Maggiore entlang.

Bevor es los geht, noch vor dem Frühstück, ein Blick vom Balkon. Diesmal nicht geradeaus über den See, sondern seitlich entlang der Viale Verbano auf die Berge

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Glücklicherweise fiel die Vereinsveranstaltung am Samstag aus, so das wir tatsächlich einen Tag hatten, uns gemütlich auf den Urlaub vorzubereiten. Und damit wir möglichst viel vom Urlaub hatten, gab es keinen Stop in Böblingen, sondern es ging gleich durch bis Locarno. Mit der Bahn sind das gute 10 Stunden Fahrt ab Köln, und da wir fast an der nördlichen Stadtgrenze wohnen, kommt noch fast eine Stunde mit Bus und Bahn für die Anreise zum Hauptbahnhof hinzu.

Der Wecker klingelte also fürchterlich früh, und es war noch nicht einmal richtig hell, als wir an der Bushaltestelle die Fahrt begannen.

Auf zu neuen Abenteuern: Noch vor Sonnenaufgang stehen wir an der heimischen Bushaltestelle

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Tja, 2023 entwickelt sich nicht so gut. Aus persönlichen und familiären Gründen sieht es so aus, als wären längere und größere Reisen unmöglich. Ein paar Auszeiten können wir uns allerdings gönnen.

In der ersten Jahreshälfte ging es dabei nach Norden, an die Nordseeküste. Als erstes  im April ein langes Wochenende in den Niederlanden. Nicht in unserem (irgendwie) Lieblingsort Zandvoort, sondern ein paar Kilometer weiter nördlich in IJmuiden. Das besondere war dabei die Übernachtung. Seit 2018 baut man dort an einem „Eco Resort“ mit inzwischen gut 30 Tiny Houses. Und da Tiny Houses seit einiger Zeit überall gehypt werden, waren wir etwas neugierig geworden und wollten wir diesen Übernachtungsstil mal ausprobieren. Es ist ja auf jeden Fall eine Abwechslung von den doch immer gleichen (mal etwas besseren, mal etwas schlechteren) Hotelzimmern.

Wir bleiben an der Nordsee, Im Mai ging für ein weiteres langes Wochenende wieder dahin, aber diesmal an die deutsche Nordseeküste. Wie es dazu kam ist eine fürchterlich lange Story, die im Prinzip Anfang 2020 begann, und damit niemand beim Lesen einschläft erzähle ich sie besser nicht. Jedenfalls waren wir hier nicht alleine, insgesamt waren wir mit sechs Personen unterwegs, zum Teil Freunde Stephans aus seiner Bundeswehrzeit bei der Marine, und darum ging es dann auch im Wesentlichen bei dieser Fahrt.

Und, gibt‘s noch mehr Urlaub dieses Jahr?

Ja klar doch. Zwei Wochen hatten wir Ende Juli/Anfang August. Was daraus geworden ist? Zwei Tage Zwischenstopp in der Mitte Deutschlands, auf dem Weg von Köln nach Böblingen in Kassel und dann noch ein paar Ausflüge ab Böblingen. Das Ganze läuft unter dem Titel „Wallenstein“. Um die deutsche Geschichte (den Feldherrn des 30jährigen Krieges) oder hohe Literatur (u.a. Schillers Trilogie über ihn) geht es hier nicht, gemeint ist der kleine Ort im Knüllwald südlich Kassel, der früher mal (als man in Pensionen, deren Zimmer mit „fl. k. W.“ angepriesen wurden, übernachtete) eine Hochburg des Kleinbürgertourismus war.

Das „r“ hat die Jahrzehnte nicht überlebt – sowas kaufte man damals als Souvenir.

Wie komm ich ausgerechnet auf dieses Kaff? Es könnte sein, das dort noch Verwandte von mir leben. Der Kontakt ist jedenfalls bereits vor Jahrzehnten abgebrochen. Aber aus der Kindheit ist mir in Erinnerung, das meine Großmutter jedes Jahr im Sommer mehrere Monate dorthin verschwand, um bei der Bewirtung der Urlaubsgästen zu helfen. Und noch früher war meine Mutter während des Krieges zeitweise dort und erzählt noch immer davon. Auch ich wurde wohl in den 60er Jahren dorthin mitgenommen, an die größte Attraktion des Ortes, das Freibad, kann ich mich noch erinnern. Die Autobahn führt nun ziemlich nahe am Ort vorbei, und auf einer Fahrt von Stuttgart nach Hannover kam mir an der Ausfahrt Homberg/Efze die Idee „Hier müsste ich mal vorbeischauen, vielleicht erkenne ich irgendwas wieder“. Und das haben ich und Stephan nun umgesetzt.

Tja, und (etwas) größeren Urlaub gab es dann doch noch im Oktober. Eine Woche Urlaub konnten wir uns freimachen, aber wirklich nur knapp. Mach einer Vereinsveranstaltung am Samstag sollte es Sonntag morgens früh losgehen bis zum folgenden Samstag, denn am Sonntag drauf  stand für Stephan schon wieder eine Dienstreise an.  Da wir noch die Reste des Sommers genießen wollten, geht es nicht nach Norden, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Bis zum Mittelmeer sind wir aber nicht gekommen, kurz vorher, im Tessin bzw. in Mailand, war Schluss. Übernachtet haben wir, wie im letzten Jahr, im ‚Hotel und Lounge Lago Maggiore‘ in Locarno.

Noch einmal genossen wir das Frühstück im Hotel, dann klappten wir die Koffer zu, checkten aus und machten uns auf den 100 Meter langen Weg zum Bahnhof. Es ging ohne Probleme mit Umsteigen in Zürich bis Böblingen. Der Zug nach Zürich war dabei heute am Samstag sehr gut ausgelastet.

Unterwegs am Gotthard
Umsteigen in Zürich.

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Zunächst mal eine lange Story, um zu erklären, warum wir im Tessin gelandet sind. Stephan war früher mal am Gardasee, einem weiteren der oberitalienischen Seen, gewesen. Daraus entwickelte ich die Idee, mal einen Kurzurlaub am Comer See (Lago di Como), direkt südlich der Schweizer Grenze, zu machen. Tatsächlich haben wir nun ein paar Tage Tessin in unseren Schweizurlaub eingebaut, die Idee eines Besuchs am Comer See hielt sich allerdings. Es wäre ein bequemer Tagesausflug ab Locarno gewesen, und heute hatten wir die letzte Chance dafür, den Morgen geht es ja zurück nach Hause. Aaaber – auch heute hatten wir irgendwie keine Lust darauf und sind stattdessen in die entgegengesetzte Richtung nach Bellinzona gefahren.

Viel hatte ich noch nicht von Bellinzona gehört. Der Reiseführer weiß, das es die zweitgrößte Stadt des Tessin ist und seit 1878 Sitz der Kantonsregierung. Bereits weit vorher war der Ort als Schlüssel zu mehreren Alpenpässen von großer strategischer Bedeutung und deswegen finden sich insgesamt drei Burganlagen im Ort, die heutzutage die größten Sehenswüdigkeiten dort sind. Wir sind also mal hingefahren, um das Ganze abzuchecken, wie man so sagt.

Das Hinfahren war wieder fürchterlich einfach, alle halbe Stunde fährt die zweite in Locarno startende S-Bahn-Linie dorthin und braucht keine 30 Minuten für die Strecke.

Angekommen, ärgert uns ein wenig der Schweizer Taktfahrplan. Der Bus 4 zur höchsten Burg fuhr nämlich direkt im Anschluss an den Zug, und da wir noch mit der Orientierung im und am Bahnhof beschäftigt waren, liessen wir ihn fahren. Damit fiel die Besichtigung dieser Burg dann für uns aus.

Stattdessem machten wir uns auf zur größten Burg, dem Castel Grande. Dahin ging es südwärts entlang der Hauptgeschäftsstraße, der Viale Stazione, bis zum Piazza Sole.

Die Viale Stazione

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Für den heutigen Tag hatten wir uns einen Ausflug nach Lugano, dem größten Ort des Kantons Tessin, vorgenommen. Das ist ab Locarno seit der Eröffnung des Mont Ceneri Basistunnels extrem einfach geworden, denn es gibt jetzt eine durchgehende Verbindung mit nicht mal 30 Minuten Fahrzeit. Vorher ging es über Giubiasco und die Bergstrecke, das dauerte eine ganze Stunde.

Der Bahnhof in Lugano liegt am Berghang über dem See und der Innenstadt, mit einer Standseilbahn kann man die Höhendifferenz schnell und ohne Anstrengung bewältigen. Abwärts gehen wir jetzt aber zu Fuß.

Der erste Blick geht auf die Kathedrale San Lorenzo vor der Kulisse des Luganer Sees, links die Seilbahn vom Bahnhof in die Stadt. Wir nehmen die Treppen rechts

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Von Locarno aus kommt man auch mittels Seilbahnen ein bisschen in die Tessiner Bergwelt hinein und ein solcher Ausflug stand heute morgen auf dem Programm. Direkt ab Locarno gibt es die 1906 eröffnete Standseilbahn nach Orselina, wo sich die Wallfahrtskirche Madonna der Sasso befindet. Die Talstation ist 202 Meter hoch gelegen, die Bergstation 378 Meter. Seit 1952 gibt es die anschließende Seilbahn weiter nach Cardada, deren Berstation ist dann auf 1340 Meter. Mit beiden wollten wir fahren. 1954 wurde dann noch ein Sessellift bis Cimetta (1670 Meter) eröffnet, den haben wir uns allerdings gespart.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf. Die Standseilbahn beginnt neben dem Bahnhof und ist damit schnell erreicht.

Die Bahn ist etwas altertümlich mit 1958 gebauten Fahrzeugen. Auch die Betriebsweise: Es gibt Fahrscheine vom Block, und nur Barzahlung ist möglich.

Es gibt sie noch – Abreissfahrscheine vom Block
mit der altertümlichen, aber kürzlich top renovierten Seilbahn geht es bergauf

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Wir müssen uns mal wieder von einem Hotel verabschieden, heute ist der Wechsel zum dritten und letzten Urlaubsort. Es geht auf die Alpensüdseite ins sonnige Tessin nach Locarno am Lago Maggiore.

Nach dem Check Out in Kriens gehrt es erst mit der S-Bahn nach Luzern. Fürs Umsteigen auf den Interregio über die alte Gotthardstrecke haben wir uns ziemlich lange Zeit genommen, denn als erstes steht das Schweizer Bankensystem auf dem Programm. Ein alter Hundert-Franken-Schein muss umgetauscht werden. Wie lange das dauert und welche Bürokratie dafür nötig ist, davon haben wir keine Ahnung. Wir laufen also die paar Meter vom Bahnhof zur Kantonalbank. Und dann dauert es vielleicht 30 Sekunden. Ein paar unbeschäftigte Angestellte sitzen hinter den Schaltern, nachdem ich meinen Wunsch vorgetragen habe wird der alte Schein kommentarlos entgegengenommen und ein neuer liegt Sekunden später auf dem Tisch. Fast eine Stunde sitzen wir noch auf dem Bahnsteig in Luzern, bis unser Zug aus Basel ankommt und wir einsteigen können.

Zwischen den Taktknoten ist es im Luzerner Hauptbahnhof leer

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Nach dem Aufstehen zeigte der Blick durchs Fenster zwar Grau, aber die Webcam vom Pilatusgipfel zeigte klare Sicht. Also wagen wir es, den Ausflug dorthin zu starten.

Nach dem Frühstück geht es los, und am Bahnhof gab es eine kurze Wartezeit, die ich für einige Fotos nutzte.

Ein „SPATZ“ (Schmalspur Panorama Triebzug) fährt Richtung Luzern

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Wie  uns irgendwann mal auffiel, waren wir in diesem Urlaub ungefährt jeden zweiten Tag nicht so gut drauf, und Heute war wohl der schlechteste Tag von Allen. War der gestrige Tag überhaupt kein Problem gewesen, vom Kofferschleppen bergauf in Spiez bis zum späten Abendessen auf dem Bürgenstock, sah es heute total anders aus. Ich fühlte mich am Morgen total unlustig und ausgepowert. Das besserte sich ab Mittag, aber dann schwächelte Stephan. Vielleicht lag es am Wetter. Wir hatten den ganzen Tag tiefhängende graue Wolken, die mit Regen drohten und warm war es auch nicht. Sowas ist nun mal nicht stimmungsfördernd.

Für den Aufenthalt in Luzern stand eine Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Pilatus dem Programm, aber der Blick auf die  Gipfel-Webcam zeigte nur graue Nebelsuppe, damit war die Fahrt heute gestrichen. Stattdessen sind wir nach Luzern gefahren und begannen dort mit einem Stadtrundgang.

Zunächst mal entlang der Pilatusstraße zur Luzerner Kantonalbank. Ich hatte noch einen alten 100 Franken Schein und musste erfahren. das der nur bei der Schweizer Nationalbank oder einer ihrer Agenturen umgetauscht werden konnte. Und die Luzerner Kantonalbank war so ziemlich die einzige Agentur, an der wir die an einem Werktag vorbeikommen konnten – übermorgen, beim Umsteigen auf dem Weg ins Tessin. Also hab ich heute schon mal Eingang und Öffnungszeiten abgecheckt. Danach gingen wir dann in die schmalen Gassen hinein bis zur Reuss und dort am Ufer nordwärts.

Wir kamen an der Jesuitenkirche vorbei. So aus der Nähe ist sie kaum vernünftig in voller Größe zu fotografieren – hier das Einfangsportal

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Nach vier Tagen in Spiez steht nun der erste Ortswechsel an. Wir bleiben nördlich der Alpen, es geht nach Luzern in die Zentralschweiz. Der Weg führt zunächst wieder nach Interlaken und dann mit der Brüniglinie der „Zentralbahn“ zunächst entlang des Brienzersee und der Aare bis Meiringen, dann mit Zahnradantrieb über den namensgebenden Brünigpass und auf der Ostseite hinunter vorbei an Lungerner- und Saarnersee nach Luzern.

Für den heutigen Tag war schlechtes Wetter vorhergesagt, tatsächlich war es der einzige Urlaubstag mit Regen. Als wir um 10 Uhr aufbrachen war es noch trocken, so dass wir zu Fuß unser Koffer vom Hotel zum Bahnhof zerren konnten, das klappte  besser als erwartet. Als Kunden der Deutschen Bahn haben wir eine gewisse Abneigung gegen kurze Umsteigezeiten, also planten wir in Interlaken eine halbe Stunde Aufenthalt ein.

In Interlaken. Rechts am Bahnsteig noch ein Regionalzug der Talstrecke bis Meiringen, links ein Zug der BOB Richtung Grindelwald/Lauterbrunnen, mit einem solchen Zug waren wir auf dem Weg zur Schynigen Platte gefahren

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Wir hatten eine Menge Ausflugsziele ab Spiez ausgemacht, viel mehr wie in die drei Tage Aufenthalt gepasst hätten. Die Beatus Höhlen am anderen Ufer gegenüber Spiez waren auch auf der Liste, es war immer nur die Frage wie man dahin kommt und mit was man die Höhlen kombiniert, da sie für einen ganzen Tag etwas wenig Programm sind. Die Lösung war das heutige Programm: Mit dem Bus nach Thun, dort Stadtrundgang, dann weiter mit dem Bus zu den Höhlen, und zurück ebenfalls mit dem Bus. Damit können wir heute unsere Gästekarte ausnutzen, die STI Busse können damit kostenlos benutzt werden und somit zahlen wir für die Hin- und Rückfahrt heute nichts.

Den Aufstieg zum Bahnhof bewältigen wir etwas besser wie am ersten Tag, machen ein obligatorisches Foto der Bucht und warten dann auf den Bus, der recht voll wird und uns in einer halben Stunde nach Thun bringt.

Für die Autofahrer hat die Schweizer Tourismusförderung eine „Grand Tour“ Rundreise zusammengestellt, die Sehenswürdigkeiten entlang der Route sind durch Rahmen markiert. Schloß Spiez gehört dazu, und der Rahmen steht ausgerechnet vor dem Bahnhof

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Heute wurden wir zu Gipfelstürmern. Natürlich nicht zu Fuß, sondern mit einer Bergbahn. Davon hat man hier mehr als genug zur Auswahl, ich hatte mich für eine Fahrt auf die Schynige Platte entschieden. Der Weg von Spiez dahin ist recht einfach mit zweimal Umsteigen. Zunächst nach Interlaken, dann mit den Berner Oberland Bahnen eine Station weit nach Wilderswil. Dort startet dann die Schynige Platte Bahn, eine 7,3 Kilometer lange Zahnradstrecke. Die braucht ca. 1 Stunde bis zur Begstation auf 1967 Meter Höhe. Die Bahn wird als Nostalgiebahn vermarktet, tatsächlich stammen die Loks alle aus der Zeit der Elektrifizierung ab 1911, die meisten Personenwagen sind allerdings Neuaufbauten (im historischen Design) auf alten Untergestellen.

Die Fahrkarten kaufen wir nach dem gestrigen Erlebnis mit der Internetbuchung ganz klassisch am Schalter im Bahnhof, und dann geht es mit dem ellenlangen Intercity nach Interlaken Ost. Wir finden einen bequemen Platz vorne im Verstärkermodul. In Interlaken wird die BOB von Menschenmassen gestürmt, aber wir können einen Sitzplatz ergattern. Nötig war das nicht, denn nach nur fünf Minuten Fahrt sind wir in WIlderswil und müssen schon wieder aussteigen. Hier haben wir etwas Zeit, die Schynige Platte Bahn schafft nur einen 40 Minuten Takt und deshalb passen die Anschlüsse nicht immer.

Wir können unseren Sitzplatz noch aussuchen. Der Zug aus Elok 63 von 1912 und Wagen 41 vor dem modernen Werkstattgebäude

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Nach den Erfahrungen mit dem kleinen Spaziergang gestern Abend stand dann nach längerem Überlegen fest, was wir heute machen: Schiff fahren. Das sollte uns nicht überanstrengen.

Der Tag begann recht relaxed, denn das erste Schiff fährt erst um 10:30 Uhr ab Spiez, wir hatten also mehr wie genug Zeit für Frühstück, ein bisschen Pause auf dem Balkon und den Spaziergang zum See hinunter.

Morgens ist die Sicht klar – nochmal der Niesen

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Die Anreise war ein zweistufiger Prozess. Noch am Montag fuhren wir von Köln nach Böblingen mit dem Auto, was einigermassen glatt lief mit einer Fahrzeit von etwa dreieinhalb Stunden. Lust zum Essen gehen hatten wir abends allerdings nicht mehr und bestellten beim Pizzaservice.

Am Dienstag Morgen begann dann endgültig der Urlaub. Nach einem kurzem Fußweg zum Bahnhof warten wir auf den Intercity nach Zürich, der pünktlich kommt (genauer gesagt, um 10:50 Uhr) und die Gäubahn (auf der gerade mal kein Schienenersatzverkehr war) problemlos bewältigt. Ab Schaffhausen gibt es dann kein Corona mehr, die Masken können ab.

In Zürich gehen wir zu unserem Anschlusszug, der vom Gleis 31 im unterirdischen Bahnhofsteil „Löwenstraße“ abfahren soll und werden mit deutschen Verhältnissen konfrontiert. Eine Störung macht Zugverkehr dort unmöglich. Während viele S-Bahnen ausfallen, wird unser Zug in die Bahnhofshalle umgeleitet und ist pünktlich. Ganz perfekt klappt dies aber nicht, da er nicht durchfahren kann sondern „gestürzt“ werden muss (wie man in der Schweiz sagt, bei uns würde er „Kopf machen“), ist die Wagenstandanzeige auf dem Anzeiger falsch und wir müssen den ganzen Zug entlang laufen.

Eineinhalb Stunden dauert es noch, und um 15:30 Uhr treffen wir pünktlich in Spiez ein.

Los geht’s. Wir sind im Intercity nach Zürich. Kurz nach der Abfahrt in Böblingen überquert die Bahntrasse die B464.

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Im Herbst gab es dann zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder eine Auslandsreise; wir machten da weiter, wo wir 2020 aufhören mussten – es ging in die Schweiz. Die Route war aber etwas anders als damals geplant, Graubünden und der Glacier Express fielen raus, wir fuhren direkt in die Zentralschweiz mit Stationen in Spiez (4 Nächte) und Luzern (3 Nächte). Danach ging es dann über die Alpen in den Süden, das Tessin mit 4 Nächten in Locarno.

Corona hat uns trotzdem fast den Urlaub verdorben. Nicht wegen irgendwelcher Restriktionen oder Schließungen, sondern weil wir uns etwa eine Woche vorher noch angesteckt haben. Wirklich schlimm war es für uns nicht, ich hatte eine „leichte Erkältung“, Stephan hatte aber etwas mehr mit dem Virus zu kämpfen hatte. Jedenfalls, am Montag (dem letzten Tag an dem wir Fahrkarten und Hotels hätten stornieren können) waren bei etwas kreativer Zählung die geforderten Tage Selbstisolation rum und wir fühlten uns auch einigermaßen fit, so dass wir uns entschieden, loszufahren. Hauptsächliche Auswirkung der Infektion war eine extrem schlechte Kondition unsererseits, denn eine gute Woche lang waren wir maximal 10 Meter am Stück gelaufen. Insbesondere am Anfang des Urlaubs litten wir unter Müdigkeit sowie schneller Erschöpfung. Wir haben uns daher bei unseren  Aktivitäten zurückgehalten und sind häufig nachmittags früh ins Hotel zurück, um dort zu relaxen. Viele Sachen blieben damit auf der „To-Do-Liste“ für ein nächstes Mal.

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Seit langem stand eine Schiffsfahrt auf dem Genfersee auf meiner Urlaubs-Wunschliste. Heute sollte dies erledigt werden.

Die Schweiz sind zwar ein kleines Land, aber ein paar Teile sind doch so weit von Deutschland entfernt, das es schwierig bis unmöglich ist, sie per Tagesausflug zu erreichen. Eine Fahrt mit der Bernina-Bahn z.B. klappt nicht. Auch Genf ist etwas weiter entfernt, und zusammen mit den Schiffsfahrplänen war es nicht möglich, nach Genf zu fahren und dann mit dem Schiff den ganzen See zu befahren. Wir fuhren daher nur bis Lausanne und machten eine Tour über den nordöstlichen Teil des Sees.

Es hieß also etwas eher aufstehen und wie üblich mit dem Bus zum Bahnhof. Um 8 Uhr ging es mit dem Zug los, mit einmal Umsteigen in Winterthur und dann über Zürich, Bern und Fribourg erreichten wir Lausanne um 11:40 Uhr

Bald sind wir am Ziel. Blick aus dem Zug auf den Genfer See

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Eigentlich wollten wir heute ins Appenzellerland, auf den Säntis. Leider war das Wetter sehr schlecht, die Webcam zeigte nur Grau in Grau statt eines Alpenpanoramas, und kurzfristige Wetterbesserung war nicht in Sicht. Wir entschieden uns daher, einen alten Plan aufzugreifen und ans „Südende des Ostwinds“ zu fahren. „Ostwind“ ist dabei der Verkehrsverbund Ostschweiz, der auch den Kanton Glarus umfasst, und die südlichste Bahnstation dort ist Linthal. Auf direktem Wege kommt man nicht dahin, der ginge über Zürich und dort hat man den ZVV, den Zürcher Verkehrsverbund. Mit der Tageskarte des Ostwinds muss man über St. Gallen fahren. Kompliziert ist das aber nicht:

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