Die Anreise war ein zweistufiger Prozess. Noch am Montag fuhren wir von Köln nach Böblingen mit dem Auto, was einigermassen glatt lief mit einer Fahrzeit von etwa dreieinhalb Stunden. Lust zum Essen gehen hatten wir abends allerdings nicht mehr und bestellten beim Pizzaservice.

Am Dienstag Morgen begann dann endgültig der Urlaub. Nach einem kurzem Fußweg zum Bahnhof warten wir auf den Intercity nach Zürich, der pünktlich kommt (genauer gesagt, um 10:50 Uhr) und die Gäubahn (auf der gerade mal kein Schienenersatzverkehr war) problemlos bewältigt. Ab Schaffhausen gibt es dann kein Corona mehr, die Masken können ab.

In Zürich gehen wir zu unserem Anschlusszug, der vom Gleis 31 im unterirdischen Bahnhofsteil „Löwenstraße“ abfahren soll und werden mit deutschen Verhältnissen konfrontiert. Eine Störung macht Zugverkehr dort unmöglich. Während viele S-Bahnen ausfallen, wird unser Zug in die Bahnhofshalle umgeleitet und ist pünktlich. Ganz perfekt klappt dies aber nicht, da er nicht durchfahren kann sondern „gestürzt“ werden muss (wie man in der Schweiz sagt, bei uns würde er „Kopf machen“), ist die Wagenstandanzeige auf dem Anzeiger falsch und wir müssen den ganzen Zug entlang laufen.

Eineinhalb Stunden dauert es noch, und um 15:30 Uhr treffen wir pünktlich in Spiez ein.

Los geht’s. Wir sind im Intercity nach Zürich. Kurz nach der Abfahrt in Böblingen überquert die Bahntrasse die B464.

Deutsches Feeling in Zürich. Aufgrund Sperrung des Bahnhofsteil Löwenstraße fallen viele S-Bahnen aus.
Angekommen, erwartet uns vor dem Bahnhof Spiez der erste Panoramablick auf den Thunersee und die Gipfel der Jungfrauregion

Das Hotel können wir bereits vom Bahnhof aus sehen und es dauert nur wenige Minuten stetig bergab, bis wir dort ankommen und einchecken. Unser upgegradetes Zimmer liegt im ersten Stock über dem Restaurant und wir geniessen erstmal die Sonne und den Ausblick.

Da sind wir im Hotel auf dem Balkon
Und nochmal das Panorama vom Balkon
In der anderen Richtung ragt der Niesen über dem Spiezer Bahnhof auf

Abenteuerlust macht sich breit und wir machen uns auf, den Ort zu erkunden. Es geht weiter steil abwärts vorbei am Schloss Spiez bis zur Schiffsanlegestelle. Dort beobachten wir den Zwischenhalt des Schaufelraddampfers „Blümlisalp“ auf seiner nachmittäglichen Fahrt von Interlaken nach Thun.

In Spiez wird auch Wein angebaut. Hinter den Reben versteckt sich Schloss Spiez
Schloss Spiez
Blick über den Thunersee in Richtung Alpen
Blick quer über den See, gegenüber liegt Merligen, rechts das Niederhorn

Und dann setzt etwas Nachdenken ein. Ein paar Wasserflaschen müssten wir haben, um auf dem Hotelzimmer etwas zu trinken zu haben. Unschön, das es hier unten am See keine Lebensmittelläden gibt. Einen Migros hatte ich neben dem Bahnhof gesehen und uns bleibt nichts anderes übrig, als uns dahin aufzumachen. Das Ganze hätten wir auch sehr bequem erledigen können, 20 Minuten später hätte uns der Postbus kostenlos (dank Kurkarte) dahin gebracht, aber soweit haben wir nicht gedacht und sind losgelaufen. Und hier hat jetzt Corona noch einmal zugeschlagen, so außer Atem geraten waren wir lange nicht mehr – ca. 70 Höhenmeter sind es vom See bis zur Hauptstraße oben. Aber wir haben es geschafft und mit einigen Wasserflaschen vom Coop (der kam uns näher vor wie der Migros) sind wir letztendlich im Hotel angekommen.

Zurück wieder am Schloss Spiez vorbei
Unser Hotel „von unten“

Viel Zeit zum Erholen blieb nicht, um 18:30 Uhr war im Restaurant fürs Abendessen reserviert. Wir bekamen tatsächlich einen Tisch direkt am Fenster mit Panoramasicht und konnten uns dann aufs Vier-Gänge-Menu konzentrieren. Und anschliessend reichte unsere Energie noch für einen Drink in der Hotelbar.

Abendessen im Restaurant mit Panoramablick
In der Bar