Im Herbst gab es dann zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder eine Auslandsreise; wir machten da weiter, wo wir 2020 aufhören mussten – es ging in die Schweiz. Die Route war aber etwas anders als damals geplant, Graubünden und der Glacier Express fielen raus, wir fuhren direkt in die Zentralschweiz mit Stationen in Spiez (4 Nächte) und Luzern (3 Nächte). Danach ging es dann über die Alpen in den Süden, das Tessin mit 4 Nächten in Locarno.

Corona hat uns trotzdem fast den Urlaub verdorben. Nicht wegen irgendwelcher Restriktionen oder Schließungen, sondern weil wir uns etwa eine Woche vorher noch angesteckt haben. Wirklich schlimm war es für uns nicht, ich hatte eine „leichte Erkältung“, Stephan hatte aber etwas mehr mit dem Virus zu kämpfen hatte. Jedenfalls, am Montag (dem letzten Tag an dem wir Fahrkarten und Hotels hätten stornieren können) waren bei etwas kreativer Zählung die geforderten Tage Selbstisolation rum und wir fühlten uns auch einigermaßen fit, so dass wir uns entschieden, loszufahren. Hauptsächliche Auswirkung der Infektion war eine extrem schlechte Kondition unsererseits, denn eine gute Woche lang waren wir maximal 10 Meter am Stück gelaufen. Insbesondere am Anfang des Urlaubs litten wir unter Müdigkeit sowie schneller Erschöpfung. Wir haben uns daher bei unseren  Aktivitäten zurückgehalten und sind häufig nachmittags früh ins Hotel zurück, um dort zu relaxen. Viele Sachen blieben damit auf der „To-Do-Liste“ für ein nächstes Mal.

Über die Hotels lasse ich mich hier mal vorweg aus:

In Spiez hatten wir das Hotel Eden gebucht, und wenn ich die Hotels in eine Reihenfolge bringen muss, landet es auf dem 3. Platz (von Dreien). Dies bedeutet nicht, das es ein schlechtes Hotel ist, aber die beiden anderen waren besser, auch unter Betrachtung des Preis/Leistungsverhältnis.

Der Komplex des Hotels Eden, vom Bahnhof aus gesehen.

Das Eden ist wohl das größte Hotel in Spiez, auf halber Strecke – und auch halber Höhe – zwischen Bahnhof und See gelegen, und das Beste am Hotel dürfte der fantastische Blick auf den See und die umgebenden Berge sein. Sparsam wie wir sind, hatten wir ein Zimmer zur „Dorfseite“ ohne diesen Blick gebucht, bekamen aber ein Upgrade. Nicht nur Südseite mit Sonne und Ausblick, sondern auch eine „Junior-Suite“ statt des normalen Doppelzimmers.

Das Hotel fühlt sich wohl in der Tradition der großen Häuser der Belle Epoque, aber so richtig gerecht wird es diesem Anspruch nicht. Designmäßig ist es ein Mix aus nicht zueinander passenden Elementen, mal modern, mal historisch, in keiner Weise durchgehend und mit vielen Stilbrüchen drin. Zum Beispiel ein offenes Bad mit Fliesen, die man eher in einer Reha-Klinik vermutet, daneben im Schlafbereich ein ‚historisches’ Bett mit vielen Schnörkeln (Jugendstil?).

Einen riesigen Wellnessbereich gibt es auch im Hotel, dazu kann ich aber nichts sagen, wir kamen nicht dazu ihn zu benutzen.

Hier sind ein paar Fotos vom Hotel, ein paar weitere gibt es in den einzelnen Berichten.

Der Schlafbereich des Zimmers sieht hier ein ganz nett aus. Wir haben auch tatsächlich gut in dem Bett geschlafen. Allgemein kam uns das Zimmer nüchtern und spartanisch vor. Teppiche, um ein bisschen Gemütlichkeit zu vermitteln, suchte man vergebens. Vor dem Bett  war eine riesige freie Fläche, an der Wand dann ein einsamer Fernseher.
Da es eine Junior Suite war, fanden sich die Sitzgelegenheiten neben einer halben Wand in einem separaten Raum. Auch hier ist der Eindruck eher spartanisch. Die Möbelstücke passen stilistisch jetzt nicht zum Bett, und zumindest das Sofa war extrem unbequem, ich hätte nicht stundenlang darauf sitzend fernsehen wollen.
Und das ist der Badbereich. Während anderswo bei „offenen“ Bädern Waschtisch und Dusche irgendwie ins Zimmer integriert werden, war dies im Prinzip ein eigener Raum, lediglich die Wand zum Rest des  Zimmers (dem Schlafbereich) war nur halbhoch und ist links zu sehen. Riesiger Nachteil dieser Konstruktion ist die Tatsache, das bei Toilettenbenutzung in der Nacht auch der Schlafbereich taghell erleuchtet wird, wenn man das Licht im Bad anschaltet. Und transparente Toilettentüren sind nun wirklich nicht jedermanns Geschmack.
Gigantisch natürlich der riesige Balkon mit Ausblick auf Berge und See. Sonnenschein gab es fast den ganzen Tag, nachmittags haben wir dort gerne gesessen.

Gebucht hatten wir Halbpension, darin inbegriffen ist neben dem Frühstück jeden Abend ein Vier-Gänge Menu.  Das Essen war durchgehend sehr gut, vielleicht mit Ausnahme der als Zwischengang gereichten Suppe, die an einigen Tagen recht wässrig daherkam. Der Service wollte auch dem Niveau der Belle Epoque entsprechen, kam aber häufig unbeholfen und hölzern rüber, und hatte dann und wann Aussetzer, übrigens auch beim Frühstück.

Auf Platz 2 der Liste folgt das Luzerner Hotel, ein Holiday Inn Express in Kriens Mattenhof. Das ist ein ganz anderes Hotel, ein modernes Kettenhotel mit doch vielen Business Reisenden, wenn auch jeden Abend Rundreisebusse mit amerikanischen und asiatischen Touristen vor der Tür standen. Es liegt außerhalb der Stadt in einem neuen kleinen „Viertel“ mit gemischten Büro- und Wohnhochhäusern, das auf uns keinen sehr urbanen Eindruck machte,  was vielleicht am Regen bei der Ankunft lag. Aber: Es sind maximal 300 Meter vom Hotel bis zur Bahnstation, von der Züge alle Viertelstunde zur Luzerner Innenstadt fahren – in gerade mal 6 Minuten. Bäckerei, Restaurant und Migros Supermarkt waren auch da, insofern gab es nichts zu klagen.

Ein Foto des Hotels von aussen gibt es nicht, aber hier sind wir im Zimmer angekommen und ich überprüfe die Aussicht
Ein Blick ins Bad

Das Hotel ist recht neu, innen gibt es einen großen und ausreichenden Frühstückbereich, die Bar ist nur eine die  Rezeption erweiternde Theke und nicht die allergemütlichste, für ein Bier zum Abschluss des Tages aber ausreichend. Das Zimmer ist im typischen modernen Design der Kette, zwar nicht groß aber funktionell und auch gemütlich. Wir haben uns dort sehr wohlgefühlt.

Und am Besten fanden wir das Hotel in Locarno, Hotel und Lounge Lago Maggiore heisst es und ist nagelneu, auf Google Streetview gab es noch Ansichten des alten Hotel Rosa. Das Hotel liegt ideal zwischen Bahnhof und See, und hier hatten wir auch das Geld für ein Zimmer mit Seesicht ausgegeben (es gibt ohnehin nur wenige Zimmer zur anderen Seite). Wieder hatten wir einen Balkon mit Sonne und toller Aussicht. Im Hotel findet man durchgehend ein sehr ansprechendes modernes Design.

Das Hotel direkt am See vom Ufer des Lago Maggiore aus gesehen
Das modern eingerichtete Zimmer
Und der Blick nach draussen auf den großen Balkon und den See