Nach vier Tagen in Spiez steht nun der erste Ortswechsel an. Wir bleiben nördlich der Alpen, es geht nach Luzern in die Zentralschweiz. Der Weg führt zunächst wieder nach Interlaken und dann mit der Brüniglinie der „Zentralbahn“ zunächst entlang des Brienzersee und der Aare bis Meiringen, dann mit Zahnradantrieb über den namensgebenden Brünigpass und auf der Ostseite hinunter vorbei an Lungerner- und Saarnersee nach Luzern.

Für den heutigen Tag war schlechtes Wetter vorhergesagt, tatsächlich war es der einzige Urlaubstag mit Regen. Als wir um 10 Uhr aufbrachen war es noch trocken, so dass wir zu Fuß unser Koffer vom Hotel zum Bahnhof zerren konnten, das klappte  besser als erwartet. Als Kunden der Deutschen Bahn haben wir eine gewisse Abneigung gegen kurze Umsteigezeiten, also planten wir in Interlaken eine halbe Stunde Aufenthalt ein.

In Interlaken. Rechts am Bahnsteig noch ein Regionalzug der Talstrecke bis Meiringen, links ein Zug der BOB Richtung Grindelwald/Lauterbrunnen, mit einem solchen Zug waren wir auf dem Weg zur Schynigen Platte gefahren

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Wir hatten eine Menge Ausflugsziele ab Spiez ausgemacht, viel mehr wie in die drei Tage Aufenthalt gepasst hätten. Die Beatus Höhlen am anderen Ufer gegenüber Spiez waren auch auf der Liste, es war immer nur die Frage wie man dahin kommt und mit was man die Höhlen kombiniert, da sie für einen ganzen Tag etwas wenig Programm sind. Die Lösung war das heutige Programm: Mit dem Bus nach Thun, dort Stadtrundgang, dann weiter mit dem Bus zu den Höhlen, und zurück ebenfalls mit dem Bus. Damit können wir heute unsere Gästekarte ausnutzen, die STI Busse können damit kostenlos benutzt werden und somit zahlen wir für die Hin- und Rückfahrt heute nichts.

Den Aufstieg zum Bahnhof bewältigen wir etwas besser wie am ersten Tag, machen ein obligatorisches Foto der Bucht und warten dann auf den Bus, der recht voll wird und uns in einer halben Stunde nach Thun bringt.

Für die Autofahrer hat die Schweizer Tourismusförderung eine „Grand Tour“ Rundreise zusammengestellt, die Sehenswürdigkeiten entlang der Route sind durch Rahmen markiert. Schloß Spiez gehört dazu, und der Rahmen steht ausgerechnet vor dem Bahnhof

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Heute wurden wir zu Gipfelstürmern. Natürlich nicht zu Fuß, sondern mit einer Bergbahn. Davon hat man hier mehr als genug zur Auswahl, ich hatte mich für eine Fahrt auf die Schynige Platte entschieden. Der Weg von Spiez dahin ist recht einfach mit zweimal Umsteigen. Zunächst nach Interlaken, dann mit den Berner Oberland Bahnen eine Station weit nach Wilderswil. Dort startet dann die Schynige Platte Bahn, eine 7,3 Kilometer lange Zahnradstrecke. Die braucht ca. 1 Stunde bis zur Begstation auf 1967 Meter Höhe. Die Bahn wird als Nostalgiebahn vermarktet, tatsächlich stammen die Loks alle aus der Zeit der Elektrifizierung ab 1911, die meisten Personenwagen sind allerdings Neuaufbauten (im historischen Design) auf alten Untergestellen.

Die Fahrkarten kaufen wir nach dem gestrigen Erlebnis mit der Internetbuchung ganz klassisch am Schalter im Bahnhof, und dann geht es mit dem ellenlangen Intercity nach Interlaken Ost. Wir finden einen bequemen Platz vorne im Verstärkermodul. In Interlaken wird die BOB von Menschenmassen gestürmt, aber wir können einen Sitzplatz ergattern. Nötig war das nicht, denn nach nur fünf Minuten Fahrt sind wir in WIlderswil und müssen schon wieder aussteigen. Hier haben wir etwas Zeit, die Schynige Platte Bahn schafft nur einen 40 Minuten Takt und deshalb passen die Anschlüsse nicht immer.

Wir können unseren Sitzplatz noch aussuchen. Der Zug aus Elok 63 von 1912 und Wagen 41 vor dem modernen Werkstattgebäude

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Nach den Erfahrungen mit dem kleinen Spaziergang gestern Abend stand dann nach längerem Überlegen fest, was wir heute machen: Schiff fahren. Das sollte uns nicht überanstrengen.

Der Tag begann recht relaxed, denn das erste Schiff fährt erst um 10:30 Uhr ab Spiez, wir hatten also mehr wie genug Zeit für Frühstück, ein bisschen Pause auf dem Balkon und den Spaziergang zum See hinunter.

Morgens ist die Sicht klar – nochmal der Niesen

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Die Anreise war ein zweistufiger Prozess. Noch am Montag fuhren wir von Köln nach Böblingen mit dem Auto, was einigermassen glatt lief mit einer Fahrzeit von etwa dreieinhalb Stunden. Lust zum Essen gehen hatten wir abends allerdings nicht mehr und bestellten beim Pizzaservice.

Am Dienstag Morgen begann dann endgültig der Urlaub. Nach einem kurzem Fußweg zum Bahnhof warten wir auf den Intercity nach Zürich, der pünktlich kommt (genauer gesagt, um 10:50 Uhr) und die Gäubahn (auf der gerade mal kein Schienenersatzverkehr war) problemlos bewältigt. Ab Schaffhausen gibt es dann kein Corona mehr, die Masken können ab.

In Zürich gehen wir zu unserem Anschlusszug, der vom Gleis 31 im unterirdischen Bahnhofsteil „Löwenstraße“ abfahren soll und werden mit deutschen Verhältnissen konfrontiert. Eine Störung macht Zugverkehr dort unmöglich. Während viele S-Bahnen ausfallen, wird unser Zug in die Bahnhofshalle umgeleitet und ist pünktlich. Ganz perfekt klappt dies aber nicht, da er nicht durchfahren kann sondern „gestürzt“ werden muss (wie man in der Schweiz sagt, bei uns würde er „Kopf machen“), ist die Wagenstandanzeige auf dem Anzeiger falsch und wir müssen den ganzen Zug entlang laufen.

Eineinhalb Stunden dauert es noch, und um 15:30 Uhr treffen wir pünktlich in Spiez ein.

Los geht’s. Wir sind im Intercity nach Zürich. Kurz nach der Abfahrt in Böblingen überquert die Bahntrasse die B464.

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