Im Hampton Inn sind wir drei Nächte, d.h. zwei komplette Tage bleiben wir in Orlando. Am ersten Tag steht Disney auf dem Programm. Recht kurzfristig hatte ich mich für Epcot entschieden.

Das Hotel ist recht voll und beim Frühstück ist es nicht einfach, einen freien Tisch zu erwischen. Noch problematischer ist es, eine Waffel auf den Frühstücksteller zu bekommen, sind die Waffeleisen doch das Lieblingsspielzeug der Kinder. Nach 08:30 Uhr wird es dann leerer, und wir können in Ruhe zu Ende essen.

Danach fahren wir dann die paar Meilen zum Parkplatz und lassen uns von Disney das Geld aus der Tasche ziehen. So ca. 185 Dollar sind es an Eintritt und Parken für zwei Personen.

Es ist nicht gerade leer, aber auch nicht übermäßig voll, Parken und Ticketkauf gehen recht schnell über die Bühne. Und dann sind wir auch schon im Park.

Spaceship Earth ist die erste Attraktion nach dem Eingang, die Schlange ist nicht allzu lang, also stellen wir uns an für die rund 15 minütige Fahrt durch die Vergangenheit und Zukunft. Die Stelen im Vordergrund stammen übrigens von dem „Build a Legend“ Programm anlässlich des Milleniums, jeder konnte sich dort für 35 Dollar verewigen lassen.

Danach laufen wir dann erstmal etwas im Park herum, bis wir die Orientierung gefunden haben und wissen, wo welche Attraktion ist.

Als nächstes ist „Mission Space“ an der Reihe, und da ich in einem Achterbahnpark wohl nicht glücklich würde, entscheiden wir uns für die „grüne“ , d.h. die einfache Tour. Es geht recht gemütlich zum Mars, die Logik bleibt zwar dann und wann auf der Strecke, aber das Ganze ist doch recht lustig.

Mission Space

Generell sind die Wartezeiten überall ziemlich niedrig, mit Ausnahme von „Test Track“, da muss man 30 Minuten Warten, und das ändert sich auch bis zum Abend nicht. Von den ganzen Attraktionen in Epcot haben wir wohl rund 80% gesehen bzw. mitgemacht, bei „The Land“ fehlt uns einiges, dazu war dann keine Zeit mehr.

Nach Mission Space gibt es Nostalgie: Wir schauen wir uns „Captain EO“ mit Michael Jackson an, der Film lief auch bei meinem ersten Besuch hier Anno 1992. Damals war 3D noch was wirklich besonderes. Anschließend geht es zu „Journey into Imagination“.

Journey into Imagination

Das war’s dann erstmal mit der Zukunft, wir gehen hinüber in den anderen Teil (World Showcase) und umrunden langsam im Gegenurzeigersinn den See.

Future World mit Spaceship Earth über den See hinweg gesehen

Als Erstes kommt Kanada mit dem ersten 360 Grad Kino, den Film schauen wir uns natürlich an. Ich finde diese Filme immer ganz lustig, vor allem Aufnahmen aus Hubschraubern heraus, da glaubt man meistens der ganze Saal würde schwanken.

Kanada

Danach kommen wir durch England.

Englischer Dorfplatz

Frankreich ist die nächste Station auf dem Weg um den See, hier gibt es ein 180 Grad Kino. Der Film ist noch aus den 80igern, aber so zeitlos gemacht, das man es nur an den Uralt Automobilen in den Paris Sequenzen merkt.

Frankreich

Marokko kommt als nächstes. Hier ist dann unsere Mittagspause, wir essen Hähnchen bzw. Lamm mit Couscous und kalten Linsen. Für Amerikaner muss das ein ziemlich exotisches Essen sein, an das man sich nicht herantraut, im Gegensatz zu den anderen Imbissen ist es ziemlich leer.

Nach Japan kommt dann der Pavillon der USA. Er ist ziemlich riesig und vermutlich ziemlich neu. Hier gibt es eine Show „The American Adventure“, die leider gerade angefangen hat, also gehen wir erstmal ein bisschen weiter.

Die nächsten „Dörfer“ sind Italien und Deutschland.

Direkt nebeneinander: Japan und Italien
Italien

Deutschland ist ganz lustig. Es werden wirklich alle Vorurteile bedient. Im Restaurant gibt es eine Band in Lederhosen, die Blasmusik spielt. Ansonsten kann man allerhand Krempel kaufen. Für 10 Dollar hätte man Biergläser mit „Dortmunder Aktien Bier“ Logo kaufen können, ich hätte ja fast zugeschlagen, hier im echten Deutschland habe ich die Gläser noch nie gesehen.

Deutschland
Deutschland

Interessant wird es wenn man mal ins Detail schaut: Auf einer Modelleisenbahn fuhr eine deutsche Normalspurlok (218) mit einem Schmalspurwagen der österreichischen Mariazellerbahn behängt umher, soviel zur Originaltreue.

Wir gingen wieder zurück nach Amerika, um 15 Uhr (interessant wie die Zeit vergeht) sollte dort die Vorstellung beginnen. Im Erdgeschoss des Gebäudes sang ein Chor in historischer Kleidung a Capella diverse Lieder und zum Abschluß die amerikanischen Nationalhymne.

Tja, und dann die Show:

Verwendet wurden animierte Puppen und Filme. Es ist sehr gut gemacht, und auch einigermassen korrekt, ein paar Tatsachen werden natürlich dezent unterschlagen, aber wie will man in unterhaltsamer Weise die Geschichte der USA in gut 30 Minuten erzählen?

Wir gingen weiter im Kreis herum, in China gab es mal wieder einen 360 Grad Film, und in Norwegen eine Fahrt mit dem Wikingerboot.

Danach kam noch Mexiko, das Innere der Pyramide mit dem Restaurant vor dem Vulkan ist sehr gut gemacht, die Bootsfahrt (wenn mich nicht alles täuscht fast genauso wie 1992) fand ich eher langweilig.

Danach gingen wir zurück ins „Future Land“, um uns noch ein paar Attraktionen anzuschauen, insbesondere „Universe of Energy“. Das hat man modernisiert, und recht kurzweilig gestaltet, und hängt die Darstellung tatsächlich an alternativen Energien auf.

Dann blieb noch Zeit für Nemo’s Unterwasserwelt. Nach dem gewundenen Zugang zu urteilen muss man hier mit Riesenandrang rechnen, während der Film sehr gut war, fand ich die Fahrt an den in die Aquarien hineinprojizierten Trickfiguren vorbei ziemlich langweilig und hätte mich wohl geärgert, hätten wir länger warten müssen.

Anschließend kann man die Aquarien noch besichtigen. Durch die Glasscheiben Fische zu fotografieren ist so eine Sache, eine Aufnahme ist einigermaßen gelungen:

Das war’s dann mit Disney. Nach fast 10 Stunden im Park kam bei uns die Frage auf, ob wir bis zum Feuerwerk da bleiben oder dies „auf nächste Mal verschieben“ sollten. Wir entschieden uns fürs zweite und verließen den Park. Es kommen um diese Zeit (so ca 19 Uhr) aber noch viele Leute neu in den Park, wohl zum Abendessen und um das Feuerwerk anzuschauen.

Nach kurzer Pause im Hotel machten wir uns zum Abendessen auf, und als wir bei „Olive’s Garden“ vorbeikamen, sahen wir zum erstenmal keine Warteschlangen vor dem Restaurant. Bis jetzt waren alle meine Versuche, in dieser Kette zu essen, an den langen Wartezeiten auf einen Tisch gescheitert. Wir sind also schnell auf den Parkplatz gefahren und hinein. Tatsächlich, ein Tisch war frei (Nach dem Essen standen draußen schon wieder Schlangen).

Für ein Kettenrestaurant sind das Ambiente und die Speisen wirklich sehr gut, ich hab in „echten“ italienischen Restaurants schon schlechter gegegessen.

Und damit war der Tag dann auch zu Ende.