Was wir im letzten Jahr nie gemacht hatten, war vom Hotel aus „nach links“ zu gehen, in Richtung Minusio. Immer ging es in Richtung des Zentrums Locarnos. Also steht heute der Weg am Seeufer entlang nach Tenero auf dem Programm. Im Prinzip ist dies die Seeuferpromenade von Minusio, Insgesamt ein gut 3 Kilometer langer, einfacher Spazierweg bis Minusio Mappo.

Ein paar Eindrücke:

Nach gut der Hälfte der Strecke taucht links ein großes, schlossartiges Gebäude auf. Es ist das „Cá di Ferro“ und wurde 1558 vom Urner Peter von Pro als Kaserne für seine Söldner und als Warenhaus erbaut.

Cá di ferra
Blick über die Hecke, die Kapelle links wurde 1629/30 erbaut
Cá di ferra jetzt von der anderen Seite mit dem Turm im Vordergrund
Zunm Schluss hat man kurz vor Mappo einen schönen Blick über den See Richtung Locarno und das Maggia Delta

In  Mappo und Tenero kommt die Autobahn recht nahe ans Ufer, und es gibt jetzt Jachthäfen, Sportplätze und Campingplätze am Ufer, der gemütliche Spaziergang am Ufer entlang endet hier.

Und deshalb gibt es jetzt einen Szenenwechsel.

Was wir nach dem Spaziergang machen wollten, war ein bisschen offen. Am liebsten wäre ich in eines der Tessiner Bergtäler gefahren, genauer gesagt das Valle Verzasca, das in Tenero beginnt und sich etwa 25 Kilometer nach Norden erstreckt. Eine Postauto Linie ab Tenero macht das prinzipiell möglich, nur hat diese Linie einen recht merkwürdigem Fahrplan. Und gerade Mittags ist eine lange Pause,  nach dem Bus um 11:30 Uhr kommt der Nächste erst wieder um 13:45 Uhr. Und ob  wir den 11:30 Uhr Bus erreichen können war zunächst nicht ganz sicher, aber es hat funktioniert. Einen Alternativplan für den Nachmittag brauchte ich mir nicht überlegen. Vom Jachthafen in Mappo aus war es nur noch etwa einen Kilometer  bis zum Bahnhof, den wir schnellen Schrittes in etwa 10 Minuten bewältigen und so um 11:20 Uhr kommen wir an der Haltestelle an. Dort sehen wir sehr erstaunt eine riesige Menschenmenge von etwa 100 Personen, die alle auf den Bus warten. Glücklicherweise denkt die Schweizer Post (ein wenig) mit, und es kamen dann zwei Busse gleichzeitig, die dann bis auf den letzten Stehplatz gefüllt die Fahrt ins Bergtal antraten. Die Strecke ist recht schön, vorbei am Stausee Lago di Vorgono und durch Lavertezzo mit der im 17. Jahrhundert gebauten ‚Ponte dei Salti‘ Steinbogenbrücke. Nach einer Stunde endet die Fahrt und wir verlassen den Bus auf dem Parkplatz in Sonogno.

Das Dorf Sonogno mit der Kirche Santa Maria Lauretana von 1854
Das Dorf Sonogno mit der Kirche Santa Maria Lauretana von 1854

Der Ort ist nun ganz nett, aber mehr wie eine halbe Stunde braucht man nicht, um ihn sich anzusehen und so beschliesse ich, das wir eine kleine Wanderung zu den ‚Caccata delle Froda‘ Wasserfällen unternehmen. Vorher gibt es aber noch eine Mittagspause in der ‚Enoteca Redorta‘.

Zunächst mal ein paar Fotos aus dem Ort:

Dann geht es auf den für Autos gesperrten Weg ins Redorta Tal hinein. Bis zu den Wasserfällen ist man eine gute Viertelstunde unterwegs:

Und da sehen wir schon die etwa 80 Meter hohen Wasserfälle
Ein Haus rechts neben dem Weg
Der Weg zu den Wasserfällen zweigt dann von der Straße ab und manüberquert das Flüsschen Redorta auf einer Brücke. Dort hat man einen schönen Blick weiter das Tal hinauf auf die Alm Püscen Negro
Und dies ist der Blick flussabwärts Richtung Sonogno mit dem von den Fällen kommenden Wasserlauf
Noch eine Brücke gibt es auf dem Weg zum Fuß der Wasserfälle
Die Wasserfälle
Und jetzt sind wir direkt an den Wasserfällen und dem kleinen Teich direkt vor ihnen

Nach kurzem Aufenthalt gehen wir dann den gleichen Weg wieder Zurück.

Häuser im Redorta Tal oberhalb Sonogno
Die Bergwelt bei Sonogno

Im Ort schauen wir uns diesmal die Kirche an:

Wir gehen gleich durch bis zum Parkplatz. Die Mittagspause ist jetzt auch für die Postbusse rum, bis zur nächsten Abfahrt um 14:45 Uhr ist es nicht mehr lange:

Bereitstehende Postbusse in Sonogno
Wir erwischen einen Sitzplatz in der letzten Reihe

Insgesamt fünf vollbesetzte Busse fahren hintereinander das Tal herunter zum Bahnhof in Tenero. Ab da sind es dann noch 5 Minuten mit dem Zug bis Locarno.

Fürs Abendessen nutzen wir die Erkenntnisse des vormittäglichen Spaziergangs und wählen ein Restaurant ‚links‘ des Hotel, das Ristorante ‚La Tegola‘:

Ristorante La Tegola

Und noch zwei Fotos vom Verdauungsspaziergang zurück zum Hotel:

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