Kurzfristig geänderte Pläne liessen uns am Freitag mit einer Übernachtung in Dortmund „stranden“, die (Vereins-)Veranstaltung, an der wir am Samstag teilnehmen sollten, war abgesagt worden. Wir nutzten den Tag für einen kleinen Ausflug zur Grenze zwischen Ruhrgebiet und Münsterland. Daher der Titel – Zechen (im Ruhrgebiet) und Schlösser (im Münsterland).

Aber der Reihe nach.

Zunächst ging es nach Lünen Brambauer, der Stadtteil gehört siedlungsmässig eher zu Dortmund, gehörte er doch bis 1928 zum Amt Eving des Landkreises Dortmund. Dies ist so ungefähr die nördliche Grenze des klassischen Ruhrgebiets, die Zeche Minister Achenbach prägte den Ortsteil. Erhalten sind Gebäude und der Förderturm des Schachtes 4, hier hat man in den erhaltenen Werkstatt- und Maschinenhallen das Technologiezentrum LünTec eingerichtet. Wahrzeichen ist das zum „Colani-Ei“ umgestaltete Fördergerüst.

Hier ein paar Fotos:

Alles Wissenswerte steht auf der Informationstafel des Regionalverbandes Ruhr
Das Colani Ei auf dem Förderturm

Ansicht von der anderen Seiter
Die ehemaligen Zechenhallen
An der Front prangt groß der Name der Zeche
Uhrenturm auf dem Torgebäude am ehemaligen Zecheneingang

Nachdem Besuch in Brambauer ging es ein paar Kilometer weiter ins Zentrum der Stadt Lünen, das es jahrzehntelang geschafft hatte, mich nicht zu interessieren. Geparkt haben wir im Parkhaus „Am Markt“ und sind dann  einmal durch die Innenstadt gelaufen.

Als erstes stehen wir vor dem 1960 gebauten Rathaus, davor der Brunnen mit der Plastik „Windspiel“
Eröffnet wurde das Rathaus vom damaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt. Der Platz davor ist daher nach ihm benannt. Samstags ist Wochenmarkt.
Am Roggenmarkt. Laut Giebelinschrift wurde dieses Haus 1609 erbaut, das Restaurant darin ist wohl schon lange geschlossen
der 1988 geschaffene Brunnen vor der St. Georg Kirche
Ziemlich stolz ist man in Lünen auf die Persil Uhr. Das Original von 1928 hielt nur bis 1942,1983 kam dann diese Nachbildung. Nicht nur das Hotel hat sich danach benannt, auch die zentrale Bushaltestelle heisst „Lünen, Persiluhr“
Die St. Marien Kirche, 1894 – 1896 erbaut
Der Rundgang endet so langsam, jenseits der Lippe kommt das Rathaus wieder in Sicht. Im Vordergrund „Drei Klangspiralen“ von Christof Schläger (1989).
Blick von der Lippebrücke, links der Turm der St. Marien Kirche

Und wieder fahren wir ein paar Kilometer mit dem Auto Richtung Norden, Cappenberg heisst der nächste Ort und dort gibt es dann das ersteSchloss, das wir heute besichtigen. Der Landschaftsverband weiss Alles darüber.

So einen schönen Blick auf das Schloss wie auf dem historischen Gemälde oben hatten wir nicht. Fürs Publikum ist nur der Innenhof des Schlosses freigegeben, in den umgebenden Park kommt man nicht. Entlang der Straße wäre es ein weiter Weg gewesen, und ohnehin zweifelhaft ob es irgendwo einen Durchblick durch die Hecke gegeben hätte.

Wir begnügen uns also mit einem kurzen Spaziergang durch den Innenhof. Sowohl die Stiftskirche wie auch das Schloss selber werden derzeit renoviert und verbergen sich hinter Planen und Gerüsten, insofern ist die fotografische Ausbeute etwas mager.

Blick zurück durchs Tor auf die Straße in den Ort
Ein Gebäude in der Nähe des Tores
Rechts der Eingang des Wasserturms, den man besteigen kann
Tor zum Schlosspark
Das war dann unser Besuch. Zum Schluss noch einmal die beiden Torhäuser, diesmal von aussen fotografiert

Und es geht weiter nordwärts, nach Nordkirchen, zum dortigen Schloss. Es gehört dem nordrhein-westfälischen Finanzministerium, hier werden die höheren Finanzbeamten ausgebildet.

Infotafel am Eingang des Parks

Der Besuch war jetzt auch nicht sonderlich erfolgreich. Ursächlich dafür war das „Sommerkonzert des Landes NRW“,  für das der gesamte Schlosshof abgesperrt war. Wir konnten nur ausserhalb der Wassergräben einmal rund ums Schloss herumlaufen.

Blick von Norden über die Venusinsel auf das Schlossgebäude
Entlang des Wassergrabens

Blick von der Seite auf das Schlossgebäude
Die Nordfront des Schlosses
Hier blicken wir nach Norden auf eine der Brücken zum eigentlichen Schloss, die Gebäude des Schlosses rechts
Nachdem wir einmal um das Schloss herumgelaufen waren, konnten wir zum Schluss noch die Fontäne im See bewundern
Fontäne, Venusinsel und Schloss

Eigentlich war jetzt Zeit für Kaffee und Kuchen, aber die Gastronomie im Schloss natürlich unerreichbar, wir mussten also anderswo suchen. In Nordkirchen selber  haben wir nicht angehalten, und weiter weg ist man auf Touristen nicht mehr eingestellt. Wir fanden auf Google einen Landgasthof mit Biergarten an der Stever, der hatte allerdings erst ab 15:00 Uhr geöffnet, und wir waren schon eine halbe Stunde vorher da. Wir mussten weiter suchen, und fanden dann den Gasthof „Am Forsthaus“ am Dortmund-Ems Kanal kurz vor Olfen.

Nach der Erfrischungspause haben wir noch den Damm erklommen und einen kurzen Blick auf den Kanal geworfen:

Damit war der Ausflug dann zu Ende, es ging über Datteln und Waltrop zur Autobahn und zurück nach Köln.