In all den vielen Florida Urlauben war es mir – mit Ausnahme des ersten Urlaubs 1991 – nie gelungen, eine der vielen Quellbecken im Norden Floridas in die Planung einzubauen. Auch dies haben wir dieses Jahr nachgeholt, heute stand Wakulla Springs auf dem Program. Diese Quelle mitsamt dem umgebenden State Park liegt südlich Tallahassee.

Das Ganze begann denkbar schlecht, nämlich mit fürchterlichem Regen. Eigentlich sah der Wetterbericht nicht schlecht aus, aber der vorhergesagte Regenzeitraum wurde immer länger. Irgendwie schienen sich die Wolken auf dem Meer südlich Apalachicola zu bilden und dann nordwestlich entlang unser Reiseroute zu ziehen und abzuregnen.

Wir knabberten ein bisschen am Hotelfrühstück und warteten  noch eine halbe Stunde im Zimmer, aber dann sind wir doch los. Die US98 überquert mittels einer langen Brücke und eines Damm die East Bay zum Nachbarort Eastpoint. Mitbekommen haben wir davon nicht viel, die Sichtweite im Regen betrug nur wenige Meter, z.T. war kaum das Ufer und das Wasser der Bay zu sehen.

In Eastpoint sind wir zunächst abgebogen Richtung St. George Island, der dortige Leuchtturm stand auch auf dem Programm. Wir hofften auf eine Pause im Regen, aber nach einigen Hundert Metern sahen wir die Erfolglosigkeit des Vorhabens ein, kehrten um und fuhren weiter entlang der US98.

Die Situation etwa auf halber Strecke. Apalachicola ist schon wieder trocken, wir hoffen das der Regen bis zu unserer Ankunft an den Wakulla Springs vorbei ist

Wir haben Glück, der Regen wird tatsächlich immer weniger, und als wir in Wakkulla Springs ankommen, hat er aufgehört.

Die Lodge in Wakulla Springs von der Straßenseite aus, also eigentlich „von hinten“

Stephan hatte zwar das Hotelfrühstück probiert, aber es „nicht ausreichend“ gefunden und auch ich war so langsam hungrig, insofern stand ein gutes Frühstück jetzt ziemlich oben auf unserer Prioritätenliste, auch wenn es schon fast 12 Uhr Mittags war. Wir gehen zielstrebig ins vornehme und ziemlich leere Restaurant der Lodge. Wir entscheiden uns für Club Sandwichs mit Kaffee, die Sandwichs sind wirklich gut. Etwas Pech hatten wir mit unserer Bedienung, auch wenn fast nichts los ist, sollte man sich nicht dauerhaft in der Küche verstecken sondern dann und wann nach den Gästen schauen.

Frühstück um 12

Danach haben wir jetzt Zeit uns gemütlich umzuschauen. Die Lodge stammt von 1935 und ist heute ein luxuriöses Hotel.

Der Speiseraum der Lodge
Und dies ist die Lobby
die Prachtseite der Lodge mit großen Fenstern liegt zu den Springs hin

Wir haben Interesse an einer Bootsfahrt und gehen zur Anlegestelle, um ein Ticket zu kaufen. Die Nachfrage ist heute natürlich eher mäßig und wir haben snderthalb Stunden bis zur nächsten Abfahrt. Das reicht für eine kurze Wanderung entlang des „Sally Ward Trails“. Ca. eine halbe Meile laufen wir entlang des Trails bis zur Brücke über den „Sally Ward Spring Run“. So heisst der kurze Bach von der „Sally Ward“ Quelle zum Hauptquellbecken an der Lodge.

Entlang des Trails:

Das meiste Wasser entspringt im Quellbecken an der Lodge, daneben gibt es die Sally Ward Quelle. Der Trail überquert den Bach von dieser Quelle zum Wakulla River
„Sally Ward Spring Run“ heisst der kurze Bach

Impressionen vom Trail auf dem Rückweg:

Jetzt gehts zum Boot für die Rundfahrt.

Das Quellbecken
Die Boote am Steg

Die Bootsfahrt geht etwa einen Kilometer flußabwärts entlang des Wakulla River. Die mitten im Fluß stehenden Zypressen sorgen für eine einzigartige Atmosphäre. Neben Alligatoren gibt es diverse Vögel und Schildkröten zu sehen, und auch Manatees.

Einige Fotos:

Der erste Alligator lässt nicht lange auf sich warten
Uralte Zypressen im Fluss

Zum erstenmal sehe ich Manatees in freier Wildbahn. Es ist natürlich nicht einfach, die Tiere zu fotografieren und misslingt auch ziemlich. Der bräunliche Fleck im Wasser auf den nächsten zwei Fotos ist jedenfalls ein Manatee:

Und nach ein paar Tierchen:

Bei der Rückfahrt wählen wir einen andere Route mehr landeinwärts mitten durch den Apalachicola National Forest. Und nachdem nun die Sonne scheint, kommt der Leuchtturm auf St. George Island nochmal aufs Programm. Der von 1833 stammende Leuchtturm brach 2005 zusammen. Mit geretteten Original Material wurde bis 2009 ein Nachbau errichtet.

 St.George Island Lighthouse
Der Strand auf St. Georges Island
„Schöner Wohnen am Strand“
„Im Dutzend billiger“ galt wohl auch hier
Nochmal der Leuchtturm, auch das Wärterhaus ist ein Nachbau

Dann geht es die letzten paar Meilen weiter nach Apalachicola. Wir stocken noch unsere Vorräte im „Piggly Wiggly“ Supermarkt auf, bevor wir zum Hotel fahren. Nach einer kurzen Pause gehen wir  dann zu Fuss in den Ort zum Abendessen.

Und so sieht’s in Apalachicola aus: Ecke Water Street/Avenue G
Und dies ist die Ecke Commerce Street/Avenue E

Abendessen gab es im ‚Apalochicala Seafood Grill‘ mitten im Ort an der Market Street. Wir hatten in etwa das Gleiche wie Gestern Abend (Shrimps für Stephan und Fisch für mich), die Qualität kam aber bei Weitem nicht an die der „Up the Creek“ Bar heran und auch der Service war eher gleichgültig und nicht der Beste.

Der Apalochicala Seafood Grill 

Gefahren sind wir 180 Meilen.