Die Gestaltung des heutigen Tages war lange offen, im Prinzip haben wir erst gestern entschieden, was wir genau machen. Auf Baden hatten wir keine Lust, stattdessen kam ein bischen Natur aufs Programm:

Ein einfaches „Timucuan National Park“ hätte es auch getan, dann hätte unser zweites Tagesziel, Amelia Island, auch noch in die Überschrift gepasst

Dieses unter Nationalparkverwaltung stehende Gebiet wurde 1988 geschaffen und ist nach den Timucua Indianern benannt, die zur Zeit der spanischen Kolonisation nördlich Jacksonville ansässig waren. Es findet sich an der Küste nordöstlich Jacksonvilles. Im großen und ganzen gibt es drei Bereiche, die touristisch interessant sind.

Der erste Bereich ist Fort Caroline, wo sich auch das Visitor Center befindet.

Fort Caroline erinnert an die kurze französische Geschichte im heutigen Florida. 1562 landete Jean Ribault hier, bereits 1565 wurde das Fort von den Spaniern eingenommen. Das heutige Fort ist eine Nachbildung nach historischen Zeichnungen. Die genaue Lage des ursprünglichen Forts ist immer noch unbekannt.

So sahen damals wohl die Soldaten aus

Unterwegs zum Nachbau des Forts
Spanish Moss im Gegenlicht
Das Südufer des St. Johns River, hier liegt das Fort
das gegenüberliegende Nordufer ist komplett bebaut
Im Fort

Der zweite Bereich der Preserve ist die „Theodore Roosevelt Area“, direkt neben Fort Caroline gelegen. Hier gibt es diverse Wanderwege, die durch den Dschungel an den Rand der Salzmarschen führen. Von einem Aussichtsturm aus kann man die Landschaft bewundern.

Unterwegs in der „Theodore Roosevelt Area“
Blick durch die letzten Bäume auf die Salzmarschen
Stephan hat sich etwas verspätet und trifft am Aussichtsturm ein

Die Aussicht:

In der Ferne am Nordufer des St. Johns River die BAE Werft

Der dritte Bereich der Preserve ist die Kingsley Plantation auf Fort George Island.Die Plantation wurde 1765 gegründet, das 1797/98 erbaute Haupthaus gilt als das älteste erhaltene Plantation House im Staat.

Der Weg ist etwas länglich, da wir zur Autobahn I295 müssen, um den den St. Johns River überqueren zu können. Die Zufahrt zur Plantation ist auch nicht ohne. Hin erwischen wir die etwas längere Strecke über den Ribault Club. Sie ist einspurig und kurvig, und ab den Gebäuden des Clubs nicht asphaltiert.

Die Kingsley Plantation auf Fort George Island. Haupthaus und Küchengebäude  (links)
Der aufgelockerte Baumnbestand in der Nähe der Häuser
Schuppen
Blick vom Haupthaus auf die Küche
Rückansicht des Haupthauses

Hinter der Plantation fliesst der Fort George River, es gibt ein Dock und von dort kann man die weite Landschaft bewundern:

Aufgrund der Hitze haben wir uns die Besichtigung der Sklavenhütten gespart und uns auf die Rückfahrt gemacht. Dabei nehmen wir die direkte Zufahrt, die ist zwar etwas kürzer, aber dafür auf der gesamten Strecke nicht asphaltiert.

Die  Zufahrtsstraße
Ausblick auf die Salzmarschen

Da der Tag noch lange nicht rum ist, fahren wir weiter nordwärts nach Amelia Island. Nachdem wir die Brücke über den South Amelia River befahren haben, merken wir, das Amelia Island Überwinterungsort für das reichere Amerika ist. Die Straßen sind überwiegend von größeren Villen gesäumt.

Da das gastronomische Angebot in Nationalparks üblicherweise sehr bescheiden ist (bzw. in der Timicuan Preserve schlichtweg nicht existiert) sind wir doch etwas durstig und machen erstmal Pause bei einem Starbucks an der Sadler Road. Dann ist es auch nicht mehr weit bis zum Strand. Da schauen wir uns mal um. Es ist schönstes Wetter, aber wir sind auf Strandurlaub heute nicht vorbereitet, daher hauen wir nach kurzer Pause wieder ab.

Auch auf Amelia Island darf man mit dem Auto auf den Strand:

Der letzte Stop des Tages ist dann in Ferdinanda Beach. Im Ortskern finden sich entlang der Centre Street jede Menge erhaltener historischer Gebäude. Wir finden einen Parkplatz gleich am Anfang und laufen dann die Centre Street bis zum Hafen bzw. Bahnhof.

Entlang der Centre Street:

Dies ist keine Kirche, sondern das Gerichtsgebäude

Der Palace Saloon soll die älteste Bar Floridas sein

Der Hafen am Amelia River

Zurück geht es entlang der Ash Street:

Noch eine Pause mit Drinks bei „Tasty’s Fresh Burger“, da war wohl früher mal die Tankstelle, und dann geht es zurück nach Jacksonville Beach.

Abends wollen wir mexikanisch essen, und versuchen unser Glück bei TacoLu unweit des Hotels. Dort gibt es keine Parkplätze, sondern nur Valet Parking, und auch wenn es kostenlos ist mache ich darum einen Bogen, also fahren wir weiter und landen im nördlichen Nachbarort Atlantic Beach bei „Cantina Louie“.

„Cantina Louie“
Wie üblich gab es vorweg Nachos
Und das nannte sich „Enchilladas Suizas“, drin war vermutlich Hühnchen, und ist der Hauptgrund warum ich mexikanisch für den Rest der Reise vom Speiseplan gestrichen habe.

119 Meilen haben wir auf dieser Rundfahrt zurückgelegt.