Heute muss ich noch mal weit ausholen und etwas zu unserem Reiseplan sagen. Für die Reise habe ich mich lose von den „Selbstfahrer Rundreisen“ in den Prospekten der Reiseveranstalter inspirieren lassen, hinzugefügt habe ich allerdings die Great Ocean Road. Um die dafür nötigen Tage einzusparen, musste ich jetzt kürzen. Deswegen gab es zum Einen die lange Fahrt gestern, wo  „Highlights“ wie „Phillip Island“, das am ersten Tag einer Melbourne – Sydney Tour gerne vorgesehen wird, unter den Tisch fielen. Und ich hatte den üblicherweise vorgesehenen ganzen Tag Aufenthalt im Wilsons Promotory Nationalpark eingespart und nur die heutige Fahrtstrecke etwas verkürzt, um ein paar Stunden für den Nationalpark frei zu machen. Gestern Abend kam ich dann zur Einsicht, das dies wohl nicht reicht für einen sinnvollen Besuch des Nationalparks. Wir haben daher den Besuch gestrichen und uns mit dem Blick gestern Abend von Sandy Point aus übers Wasser zufrieden gegeben.

Demzufolge machten wir uns heute morgen gleich auf Richtung Westen. Frühstück gab es im Hotel, und um 9 Uhr ging es los. Wir sind allerdings nicht den South Gippsland Highway entlang gerast, sondern sind das Ganze gemütlicher angegangen und zum Corner Inlet abgebogen. Damit kamen wir nach Port Franklin. Wie andere kleine Orte hier war es im 19. Jahrhundert größer und bedeutender, dank Goldfunden, Holzverarbeitung und später dem Fischfang. Heute leben noch 130 Personen in dem Örtchen. Richtig sehenswert ist es nun nicht, wir sind durchgefahren, haben aber nicht angehalten. Das lag vielleicht auch am Wetter, es war kalt und regnerisch.

Weiter ging es nach Toora, mit über 600 Einwohnern deutlich größer, aber mit ähnlicher Geschichte, und auf die andere Seite des South Gippsland Highway in die Berge. Dort gibt es am Agnes River einen Wasserfall, die Agnes Falls.  Zunächst haben wir Am Sillcocks Hill Lookout angehalten und auf die Ebene und das Corner Inlet unter uns zurück geblickt:

Blick von den Hügeln auf Toora und das Corner Inlet

Blick über das Corner Inlet hinweg auf die WIlsons Promotory Halbinsel unter den Regenwolken
Blick auf die Berge des WIlsons Promotory Nationalpark

Weiter gings zu den Falls. Die Fälle sind 59 Meter hoch, kurz vor den Fällen gibt es einen kleinen Damm, denn hier entnimmt man das Trinkwasser für die kleinen Örtchen an der Küste.

Der Agnes River kurz vor dem Damm und den Falls
Agnes Falls
Agnes Falls
Agnes Falls

Nach dem Besuch an den Agnes Falls geht es wieder herunter zum Gippsland Highway, unser nächstes Ziel ist der ’90 Mile Beach‘.  Tatsächlich ist er 94 Meilen (= 151 Kilometer) lang und soll damit der viertlängste Strand der Welt sein. Das erste Ma treffen wir auf diesen Strand nahe am südlichen Ende, in Woodside Beach. Vom touristischen Trubel der Sommermonate ist nichts zu bemerken, wir sind fast die Einzigen auf dem Strand.

Der 90 Mile Beach in Woodside Beach
Der 90 Mile Beach in Woodside Beach
Der 90 Mile Beach in Woodside Beach
Die Lifesaver Station in Woodside Beach
Der 90 Mile Beach in Woodside Beach
angeschwemmtes Gestrüpp
Auf dem 90 Mile Beach bei Woodside Beach
Stephan auf einer Aussichtsplattform
Blick von den Dünen auf den 90 Mile Beach

Direkt am Strand entlang gibt es keine Straße, wir müssen wieder landeinwärts fahren und über Nebenstraßen weiter nordwärts kommen wir zu einem weiteren Zugang zum Strand, Seaspray.

Weiter auf schmalen Nebenstraßen
Der 90 Mile Beach bei Seaspray
Stephan auf dem 90 Mile Beach bei Seaspray
Vor dem 90 Mile Beach bei Seaspray
Der Versorgungspunkt in Seaspray

Ab hier können wir einige Kilometer den Strand entlang fahren, aber da die Straße hinter den Dünen herführt, gibt es keine Aussicht aufs Meer. Bei Sale treffen wir auf den Princes Highway, dem wir letztendlich bis Sydney folgen. Heute endet die Fahrt jedoch in Bairnsdale, um 14:30 Uhr erreichen wir unser Hotel.

Dqs ist nun wirklich etwas früh, und deswegen gibt es noch einen Ausflug nach Paynesville. Das ist ein kleiner Ort zwischen zwei Gippsland Lakes (Lake King und Lake Victoria) und bei unserem Besuch ziemlich tot. Die Tourismus Saison war hier definitv vorbei. Wir sind ein bisschen durchs Zentrum entlang der Waterfront gelaufen.

Gegenüber von Paynesville liegt Raymond Island, verbunden mit einer Fähre. Dort soll es viele Koalas geben
Eine Pier im Zentrum Paynesvilles
Der Strand an der Esplanade

Auf der Rückfahrt stoppen wir noch auf halber Strecke zwischen Paynesville und Bairnsdale am Eagle Point. Dort gibt es eine Aussicht auf Mitchell River und die Jones Bay.

Blick vom Eagle Point auf die Jones Bay
Blick über die Jones Bay

Am Abend machten wir dann noch einen Spaziergang durch die Stadt und landeten zum Abendessen im Grand Terminus Hotel.

Auf dem Rückweg fotografierten wir den „Drive Thru“ Getränkeshop auf der Rückseite des Hotels

Und als Fazit kann man noch festhalten, das ein kurzer Besuch im Wilsons Promotory Nationalpark wohl doch möglich gewesen wäre. Den letzten Teil der Fahrt wären wir dann in der Dunkelheit unterwegs gewesen und Paynsville wäre natürlich ausgefallen, aber so toll war das nun auch nicht wieder.

Gefahren: 361 km, Übernachtung: Comfort Inn Mitchell On Main