Es ging weiter, heute stand Las Vegas auf dem Programm. Im Gegensatz zu vielen Anderen mag ich die Stadt nicht so besonders und  zwei Tage in 1992 hatten mir gereicht. Gambling ist  nicht meine Welt, und am Pool liegen und shoppen geht anderswo bequemer. Dennoch ist die Stadt irgendwie sehenswert, als Inbegriff der amerikanischen Masslosigkeit. Wir hatten daher einen kurzen Stopp eingeplant, seit 1992 hatte sich letzendlich viel getan.

Wir verlassen wieder Kalifornien

Wir fuhren die 127 entlang über Badwater und das Südende des Death Valleys, und dann über Pahrump Richtung Las Vegas. 1992 war Pahrump eigentlich nur eine Straßenkreuzung mit einem Casino gewesen, ich hatte damals dort übernachtet. Heute fährt man meilenweit durch neue Eigenheimsiedlungen. Vor Las Vegas hatten wir noch einen Stop am ‚Red Rock Canyon‘ eingeplant, einem kleinen Park fast direkt auf dem Weg liegt. Ich halte ihn für sehr sehenswert, die Felsen in drei Rottönen sind einmalig. Möglichkeiten zum Wandern dürfte es auch geben, wir hatten dazu keine Zeit. Der Park scheint auch als Tagesausflug von Las Vegas aus recht beliebt zu sein, es waren viele Leute dort.

Wir hielten zunächst am ‚Red Rock Overlook‘ noch auf der 159, fuhren dann die Scenic Road entlang und hielten an fast jedem ‚Overlook‘ an.



Tja, und dann ging es nach Las Vegas. Das Navi führte uns über die Autobahn, was jetzt nicht so hundertprozentig richtig war. Wir landeten jedenfalls in der Nähe von Downtown, und entschieden uns, die Fahrt zum Hotel mit einer Rundfahrt über den Strip zu verbinden. Das wohl grösste Problem in Las Vegas gab es dabei gleich zu erleben: den Verkehr. Obwohl es gerade früher Nachmittag war, ging es auf dem Strip nur im Schritttempo voran. Wir gaben nach kurzer Zeit entnervt auf und bogen links ab zum Hotel gegenüber dem Convention Center.

Nach dem Check-in machten wir uns zu einem ersten Rundgang durch Las Vegas auf. Wir benutzten die Monorail, die eine Station gegenüber dem Hotel hatte. Ein interessantes Bähnchen, aber zur Lösung der Verkehrsprobleme völlig ungeeignet. Sie hält immer an den Hintereingängen der Casinos, zum Strip muss man mitten durch die Spielhallen. Zurück ist es ein etwas größeres Problem, da die Casinos nicht unbedingt deutlich auf ihre Ausgänge hinweisen.

Der Zug kommt
Stratosphere Tower
Die Bahn zeigt einem auch die Rückseite des Glitters – Harrah’s Casino
Von vorne ist der Eindruck völlig anders
Treasure Island und Show Werbung
Das Piratenschiff am TI

Im Sahara hatten wir uns gleich an die einarmigen Banditen gewagt, wo es uns gelang in Rekordzeit einen Dollar zu verlieren. Das reichte uns dann.

Stephan wollte in den Apple-Shop, um seine i-Phone Tasche, die sich als nicht besonders haltbar herausgestellt hatte, umzutauschen. Zu Fuß wär es wohl am schnellsten gewesen, so mussten wir durch das Kasino zur Bahn, drei Stationen fahren, wieder durch ein Kasino zum Strip und dann entlang des Strip zur Mall laufen, das raubte uns bei dem Lärm und der Hitze die Kräfte. In der Fashion Mall angekommen, machten wir zunächst im Food Court eine späte und ausführliche Mittagspause, bevor wir uns mit Apple auseinandersetzen wollten. Das ging völlig ohne Probleme, Vorzeigen der e-mail mit der Rechnung reichte, wir bekamen sogar noch 10 cent raus, weil in Las Vegas die Umsatzsteuer niedriger ist.

Dann machten wir uns auf den Rückweg ins Hotel, dabei gingen wir ins Wynn hinein, um mal ein Luxus Kasino zu sehen. Innen ist wirklich alles vom Feinsten, aber mit Hinweisen haben sie es auch nicht, nach einem längeren Marsch durch das Konferenzraumviertel fanden wir dann endlich einen Ausgang. Da wir auf dem Weg zur Bahn nochmal durch ein Kasino gemusst hätten, entschied ich mich angesichts der ‚Ausgangsproblematik‘ dafür, den ganzen Weg zu Fuß zu gehen. Das klappte auch ganz gut, nur mussten wir um den ganzen Golfplatz des Wynn herummarschieren, bei 40° C. Entsprechend fertig waren wir bei Ankunft am Hotel und legten erstmal eine ausführliche Ruhepause auf dem Zimmer ein.

Fashion Show Mall
Es war einmal …
Das Wynn
Innen im Wynn

Mit beginnender Dämmerung machten wir uns dann auf, Las Vegas bei Nacht zu erkunden. Mit der Bahn fuhren wir bis zum MGM Grand. Attraktion innen ist dort ein Löwengehege, es war gerade Fütterung.

Das MGM von Innen …
… und von außen
Ich schätze mal, dies war das Excalibur, aber so sieht es eigentlich überall in den Casinos aus

Wir besichtigten ein paar der Casinos, zunächst das Excalibur und dann das Luxor. Am interessantesten sind dabei immer noch die Leute, die in Las Vegas Urlaub machen.

Auf dem Rückweg genehmigte ich mir bei Fat Tuesdays einen ‚180 Octane‘, der auch den Hunger besiegte, Stephan musste mit einem Hamburger bei einem etwas schmierigen McDonalds im Excalibur vorlieb nehmen.

Wir wollten unbedingt die Fontänen am Bellagio sehen, machten uns also so langsam auf den Strip entlang Richtung Downtown.

Das „Paris“
Das „Bellagio“

Die Fontänen des Bellagio sind wirklich beeindruckend, nur die Musik ist ziemlich speziell. Das „patriotische“ (sehr vorsichtig ausgedrückt) Stück „God Bless The USA“ von Lee Greenwood scheint dort die Nummer 1 zu sein und wurde natürlich gerade gespielt.

Nachdem wir einer Vorführung zugeschaut hatten, gingen wir noch in „Bills Gambling Station“, welche die frühere Las Vegas Athmosphäre recht gut bewahrt hat, und dann war Feierabend für den Tag. Durchs Casino des ‚Bally’s‘ kämpften wir uns zur Monorailstation. So gegen Mitternacht waren wir wieder im Hotel.

Zum Hotel: Ich hatte bewusst kein Strip Hotel genommen, sonderen ein normales Hotel abseits des Strips. Es war dem Preis angemessen recht gut. Allerdings sollte man funktionierende Möbel erwarten können für sein Geld, das Sofa im Zimmer war total durchgesessen. Und es hatte sich die Unsitte der Business Hotels zueigen gemacht, für alles zu kassieren, einschließlich Internet und Frühstück.

gefahrene Meilen: 198

Hotel: Courtyard by Marriott Las Vegas Convention Center

Merkwürdige Hinweise an der Zimmerwand