Heute geht es dann los auf den Road Trip Teil des Urlaubs. Letztendlich fahren wir von Melbourne wieder zurück nach Sydney, soweit wie möglich der Küste entlang. Aber am Anfang geht es in die entgegengesetzte Richtung, die Great Ocean Road mit den „12 Aposteln“ ist eine der größten Sehenswürdigkeiten Australiens und die wollen wir mitnehmen.

Stephan fühlt sich etwas wohler und das ist auch gut so, denn er ist von uns beiden der einzige der in Australien Auto fahren darf. Ich habe noch den alten grauen „Lappen“ und hätte ihn zunächst umtauschen müssen, um einen internationalen Führerschein zu erhalten, das war uns zu viel Mühe gewesen. Kurz nach 9 machten wir uns auf zu Avis, bei denen wir den Mietwagen gebucht hatten. Die Station lag am Rande der Innenstadt nicht sehr weit vom Hotel entfernt, Koffer schleppen war allerdings noch zu anstrengend für Stephan, daher fuhren wir eine Haltestelle mit der Straßenbahn. Bis auf den obligatorischen Upgrade Aufschwatz Versuch war die Anmietung unproblematisch und recht schnell ging es endgültig auf die Straße.

Und da traf uns dann recht schnell das erste Ungemach des Urlaubs, was wir zunächst gar nicht bemerkten. Wochen nach dem Urlaubsende fand sich ein Brief des State Government of Victoria (oder so ähnlich) in unserem Briefkasten, wir waren in eine Radarfalle „gerast“.  Im Bemühen, unfallfrei auf der linken Straßenseite in der morgendlichen Rushhour die Kurve nahe der Flinders Street Station zu bewältigen, übersahen wir sowohl Geschwindigkeitsbeschränkung als auch Radar Hinweis und fuhren mit 48 km/h an der Kamera vorbei – 40 km/h waren erlaubt. 190 AUD kostete es. Vermiest hat es uns den Urlaub nicht, da wir es ja nicht bemerkten. Da wir wussten, das die Strafen recht hoch sind, waren wir wie üblich den ganzen Urlaub eigentlich recht vorsichtig, und so war dies das einzige Knöllchen.

Recht schnell hatten wir die Innenstadt verlassen und waren auf der M1 Autobahn nach Süden und der Stresslevel sank dann auch. In Geelong endet die Autobahn und auf Landstraßen geht es weiter, in Torqay treffen wir auf die Küste.

Und da ist dann nach gut 2 Stunden Fahrt in einem kleinen Ladenzentrum dann auch Mittagspause, nach einem Tag ohne Essen und einem nur kleinen Frühstück heute Morgen hat Stephan fürchterlich Hunger.

An einigen Aussichtspunkten halten wir auch an und fotografieren den Ozean.

Torqay: Am Strand vor der Esplanade wird Stehpaddeln geübt

Die Aussicht an Point Danger
Die Aussicht an Point Danger
Hier übt man Seekayak fahren
Ein Surfer an Point Danger

Tatsächlich ist dieser erste Teil der Great Ocean Road, von Torqay bis etwa Apollo Bay, der schönere Teil der Strecke. Die Straße führt hier immer direkt an der Küste entlang. Wir vergessen hier allerdings das Fotografieren, der einzige Stop ist bei „The Springs“ in der Nähe des kleinen Örtchen Lorne.

Die Küste nordwärts
Die Küste südwärts
Und bevor es dreckig wird, mache ich ein Foto von unserem  Auto, einem Nissan Pulsar

Bei der Auto Anmietung lagen ein paar Broschüren über Attraktionen in Victoria herum, die ich mitgenommen hatte und nun durchblättere um etwas Interessantes entlang der Route zu finden. Ich hab dann die Idee,  einen der vielen Wasserfälle im Hinterland zu besuchen. Es sollen die Erskine Fälle werden. Die erste versuchte Abzweigung von der Küstenstraße führt in die Irre, aber dann erwischen wir die richtige Straße und landen mitten im Regenwald. So um 14 Uhr erreichen wir den Parkplatz an den Fällen.

Erskine Falls
Der Regenwald an den Erskine Falls
Stephan auf der Aussichtsplattform
Erskine Falls
Erskine Falls
Der Erskine River verschwindet unterhalb der Fälle im Regenwald
Der Erskine River verschwindet unterhalb de Fälle im Regenwald
Größenvergleich: Ein Auto neben einem Baumstumpf auf dem Parkplatz

Nach dem Besuch an den Falls geht es wieder bergrunter nach Lorne und ohne weiteren Stop in gut einer Stunde bis zu unserem Zielort Apollo Bay, den wir ca. 15:30 Uhr erreichen. Im Übersehen sind wir heute groß, das kleine Hinweisschild aufs Hotel bemerken wir nicht und der Ort ist zu Ende ohne das wir das Hotel gefunden haben. Wir drehen um und beim zweiten Versuch klappt es dann.

Fast unsichtbar: unser Hotel in Apollo Bay
Das Auto können wir direkt vor unserem Zimmer abstellen

Im Hotel gibt es eine Laundry, damit landet unsere Wäsche in der Waschmaschine. Im beginnenden Sonnenuntergang  machen wir einen kleinen Spaziergang zum Strand und Hafen sowie durchs Dorf.

Der Strand in Apollo Bay
Stephan auf dem Breakwater des Hafens
Blick über die Bay
Der Hafen in Apollo Bay
Paddler vor dem Strand in Apollo Bay
So langsam beginnt der Sonnenuntergang

Während wir auf unsere wäsche warten, gibt es im „Brewhouse“ nebenan  etwas zu trinken. Zum Abendessen gehen wir aber wieder in den Ort und machen dort zum ersten Mal mit der australischen gutbürgerlichen Gastronomie Erfahrung. Der Service ist etwas eingeschränkt, wir werden zwar zum Tisch geführt und man bringt uns Speisekarten, aber Getränke müssen wir selber an der Theke bestellen und holen. Auch das Essen wird dort bestellt. So funktioniert es in vielen Restaurants auf dieser Reise.

Mein Lieblingsgericht in Australien wird nun „Chicken Parma“, ein mit Schinken und Käse überbackenes Hähnchenschnitzel. Damit es ein italienisches Gericht wird, kommt Tomatensoße dazu. Eine ziemlich deftige Angelegenheit, aber sehr lecker.

Und ab Heute gibt es Statistik. Gefahren sind wir 229 km, übernachtet haben wir im Comfort Inn The International in Apollo Bay.