Heute stand der erste von zwei Tagen San Francisco auf dem Programm. Wie man vielleicht erraten konnte, liegt mir Autofahren in Großstädten nicht so besonders, daher gibt es zwei Tage Pause fürs Auto. San Mateo hatten wir mit Bedacht als Übernachtungsort ausgewählt, das B&B lag nämlich in einer Wohngegend etwa einen Kilometer vom Bahnhof entfernt, von dort konnte man mit Caltrain nach San Francisco fahren. Die Caltrain Strecke von San Jose nach San Francisco ist eine der besseren Bahnlinien in den USA, mindestens Stundentakt und Betrieb bis Mitternacht.

Wir marschierten also zum Bahnhof und erwarben am Automaten zwei Rückfahrkarten. Der Zug kam mit rund 10 Minuten Verspätung, er bestand aus den für Caltrain typischen ’Gallery’ Cars, im Prinzip zweistöckige Wagen, der obere Stock ist allerdings nicht durchgehend, sondern besteht aus zwei Balkonen über den Sitzbänken des unteren Stockwerkes mit je einem Einzelsitz und schmalem Gang.

Der Banhof in San Mateo
Der Banhof in San Mateo
Ein typischer Caltrain Zug
Ein typischer Caltrain Zug
Und das ist ein 'Gallery Car'
Und das ist ein ‚Gallery Car‘ aus der Nähe

In der Caltrain Station in San Francisco stehen die meisten Züge bis zur Rückfahrt am Nachmittag abgestellt:

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Die Caltrain Station in San Francisco liegt nicht direkt in der Stadt, sondern südlich davon im früher nicht sehr feinen ’SoMa’ (South of Market) Viertel. Seit einigen Jahren gibt es eine Strassenbahn in die Stadt, also zahlten wir wieder 1,75 USD. Die Bahn fährt in den Market Street Tunnel ein, und steigt man aus, kommt man inmitten der Hochhäuser des Financial Distrikt heraus.

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Die Market Street Richtung Osten …
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… und Richtung Westen, da geht es nicht viel weiter, am Ferry Terminal endet der Kontinent

So einen richtigen Plan wie wir die Stadt besichtigen wollten hatten wir nicht, also stiegen wir erstmal in die Museumsstrassenbahn  und fuhren zu einem der touristischen Hotspots, nämlich der Fishermans Wharf. Da war noch nicht viel los, lediglich die Seelöwen an Pier 39 boten die übliche Show.

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Das Wetter war nicht sehr kooperativ. Während in San Mateo die Sonne schien, lag in San Francisco der  Seenebel über der Stadt und Alcatraz und Golden Gate Bridge fielen daher als Ziele aus. Letztendlich entschieden wir uns zu einer Fahrt mit der Fähre nach Oakland, die Zeit bis zur Abfahrt schlugen wir mit einem Spaziergang tot.

Alcatraz im Nebel
Alcatraz im Nebel
Die Fähre an der Pier
Die Fähre an der Pier

Die Fahrt mit der Fähre ist ein gewisser Geheimtip. Sie ist wesentlich billiger wie die Touristenrundfahrten, tagsüber völlig leer, und bietet grossartige Blicke auf die Skyline der Stadt. Die Fahrt ging zunächst zum Ferry Building, dann quer über die Bay durch den Hafen von Oakland zum Jack London Square. Das Wetter besserte sich übrigens, zumindest in der Innenstadt San Franciscos löste sich der Nebel auf und es wurde ein schöner, sonniger Tag.

Coit Tower und Transamerica Pyramid
Coit Tower und Transamerica Pyramid
Noch mal der Coit Tower
Noch mal der Coit Tower
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Das Ferry Terminal von der Wasserseite
Der Financial District mit seinen weitgehend gesichtslosen Bauten sowie die Transamerica Pyramid
Der Financial District mit seinen weitgehend gesichtslosen Bauten sowie die Transamerica Pyramid
Unter der Bay Bridge
Unter der Bay Bridge
Die Skyline von San Francisco
Die Skyline von San Francisco
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Der Hafen von Oakland
Der Hafen von Oakland
Der Hafen von Oakland
Downtown Oakland mit seinen Hochhäusern taucht hinter dem Hafen auf
Downtown Oakland mit seinen Hochhäusern taucht hinter dem Hafen auf

Die Fahrt mit der Fähre endet am Jack London Square. Immer wieder interessant ist hier die Führung der Eisenbahn mitten auf der Strasse. Es kam auch prompt ein Zug vorbei.

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Dann machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt Oaklands, um per BART zurück nach San Francisco zu fahren. Das kann ein bisschen ein Problem sein, die BART Station sieht man nämlich erst wenn man direkt vor dem Eingang steht. Zum Glück hängt an jeder Bushaltestelle ein Stadtplan.

Unterwegs in Oakland
Unterwegs in Oakland
Irgendwie fühlt man sich einige Jahrzehnte zurückveersetzt
Irgendwie fühlt man sich einige Jahrzehnte zurückversetzt
Im Stadtzentrum von Oakland
Im Stadtzentrum von Oakland

Mit der BART Schnellbahn fuhren wir zurück nach San Francisco bis zum Union Square. Als erstes gab es eine mal wieder sehr späte Mittagspause in einem recht luxuriösen Foodcourt einer angrenzenden Shopping Mall. Dann liefen wir ein wenig im Bereich Union Square herum und bewunderten auch das Schauspiel „Touristen warten auf die Cable Cars“. Selber sind wir mit den Dingern nicht gefahren, das lange Warten kam uns zu dumm vor. Dafür wurde ein bisschen geshoppt. Im Apple Store gab es eine Tasche fürs i-Phone. Interessant das man nicht mehr zur Kasse muss beim Zahlen per Kreditkarte, dies erledigt der Verkäufer sofort. Ein Sticker kommt auf die Packung, dass man bezahlt hat, und die Rechnung kommt per e-mail.

Die Endstation der Cable Cars am Union Square
Die Endstation der Cable Cars am Union Square

Impressionen vom Union Square:

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Nach dem Shopping nahmen wir dann wieder die Museumsstrassenbahn, diesmal bis zur anderen Endstation an der Castro Street.

Blick über die Castro Stree
Blick über die Castro Street
Das Castro Theatre
Das Castro Theatre

Nach einem Spaziergang die Castro Street rauf und runter verließ uns die Lust am Sightseeing und wir machten uns auf den Heimweg. Der Strassenbahnfahrschein gilt bis zur aufgedruckten Uhrzeit (üblicherweise ca. 2 Stunden nach Kauf) als Netzkarte, und reichte so bequem bis zur Caltran Station. Unterwegs stiegen wir am Civic Center nochmals aus und warfen einen Blick aufs Rathaus von San Francisco.

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McAllister Tower heisst das dominierende Gebäude im Tenderloin
Und dies ist die City Hall
Und dies ist die City Hall

Mit dem Zug ging es dann weiter nach San Mateo. In South Francisco hing übrigens noch der Nebel rum, es sah kalt und ungemütlich aus. In San Mateo wieder Sonnenschein – das Wetter von San Francisco ist wirklich merkwürdig. Nach einer Erfrischungspause im B&B liefen wir wieder ins Städtchen und landeten in der gleichen Pizzeria wie gestern.