Also geht es los. Wir flogen mit British Airways. Dank Cathay Pacifics Mitgliedschaft in der ‚One World‘ Allianz hatte ich eine Menge Avios vom letztjährigen Flug nach Australien, die ich jetzt einsetzen konnte und die den Flug etwas verbilligten. Alles in Allem hat sich aber British Airways aber einen Platz auf meiner ‚never again‘ Liste erkämpft. Dies liegt daran, dass man im Kampf gegen die Billigflieger nichts Besseres zu tun hat als deren Regeln 1:1 zu kopieren. Wir hatten den Zuschlag für Aufgabegepäck gezahlt und nur jeweils einen nicht sonderlich großen Rucksack dabei. Die Stewardess verbat uns dann aber diese im Gepäckfach zu verstauen, wir mussten sie im Fußraum unterbringen. Oben kamen die Gepäckstücke der zum ‚Nur Handgepäck‘-Tarif reisenden Sparbrötchen hin. Mit sowas punktet man bei mir nun mal gar nicht. Weiter fallen mir noch die fein abgestuften Regelungen für die Sitzplatzreservierung ein, wenn man nicht dafür bezahlen will (hier erlaubte unser Tarif sogar großzügig die kostenfreie Reservierung 48 Stunden vor Abflug) und der wirklich schlechte Sitzabstand ein. Und nichtmal ein Wasser gibt es kostenlos während des Fluges.

Wir kamen ziemlich früh ca. 2 Stunden vor Abflug in Düsseldorf an und alle deutschen Mustertouristen hatten mal wieder Angst, den Flieger zu verpassen; wir konnten uns jedenfalls am Ende einer langen Schlange einreihen. Nach uns kam kaum noch jemand. Eigentlich hatten wir vorgehabt, zunächst mal Kaffee zu trinken und zu frühstücken, aber daraus wurde nichts. Aufgrund der langen Schlange hatten wir uns direkt zum Check-in angestellt, und Im Abflugbereich selbst war es extrem voll, nirgendwo war mehr Platz. Hinter der Passkontrolle bestand die Infrastruktur dann nur noch aus Kaltgetränkeautomaten.

Nachdem Erlebnis mit dem Handgepäck habe ich auch darauf verzichtet, bei der Stewardess während des Fluges was zu kaufen.

Die neue British Airways Sitzlandschaft

Blick aus dem Fenster in Düsseldorf

Einziger positiver Aspekt des Fluges war die pünktliche Ankunft in London. Die hat uns allerdings allerlei Langeweile beschert. Weiter nach Birmingham ging es ja mit dem Zug, und da das Ticket dafür nicht umbuchbar war, hatte ich ziemlich viel Reservezeit für Flugverspätung und Transfers eingeplant. Um 11:25 Uhr landeten wir in Londen, 15:20 Uhr  ging der gebuchte Zug. Durch die pünktliche Ankunft und problemlose Transfers hatten wir allerdings sehr viel Zeit bis zur Abfahrt des Zuges. Nach der Gepäckausgabe standen wir auch schon vor dem Heathrow Express und sind dann auch gleich eingestiegen. Was man immer der Deutschen Bahn vorwirft können die Engländer auch: Aufkleber wiesen auf die nicht funktionierende Klimaanlage im recht vollen Wagen hin.

Nach einer knappen halben Stunde im stickigen Zug kamen wir in Paddington an und nach der langen Zeit ohne Verpflegung und Getränke stand jetzt Frühstücken ganz oben auf der Liste, auch wenn es schon Mittag war. Zum Glück gab es direkt am Bahnsteigende ein Café.

Ankunft mit dem Heathrow Express in Paddington
Fernzüge Richtung Cornwall im Bahnhof Paddington
Pause im Café
Blick in die Bahnhofshalle mit dem Abgang zur Underground

Nach einer längeren Pause machten wir uns dann per ‚Underground‘ auf zur Euston Station. Dort gab es erstmal eine weitere Kaffeepause bevor wir die letzten zwei Stunden vor der Zugabfahrt in der Lounge von Virgin Trains verbrachten.

Ein Zug der Underground
Euston Station – Das Foto ist auf der Rückreise aufgenommen, alle tragen warme Kleidung. Mit dem Wetter hatten wir Pech, nur am Anreisetag war es warm und sonnig, danach wurde es kalt und es gab auch jede Menge Regen

Auf den Bahnsteig wird man erst kurz vor Zugabfahrt gelassen. Unser Zug war ein ‚Pendolino‘ mit Neigetechnik, der recht enge Innenraum viel doch auf.

First Class Reisen bei Virgin Trans

Mit rund 15 Minuten Verspätung kamen wir nach einer 1 1/2stündigen bequemen Bahnfahrt so gegen 17 Uhr in Birmingham New Street an. Das war nicht selbstverständlich, einige Züge fielen aus und der Bahnverkehr nach Schottland war unterbrochen. In Birmingham geht der Bahnhof nahtlos in eine Shopping Mall über,  sich zu Orientieren war nicht leicht. Wir nahmen einen uns sinnvoll erscheinenden Ausgang und nachdem das GPS des iPhones unsere Position gefunden hatte, schlugen wir die Richtung zum Hotel ein. Eigentlich wär es ganz einfach gewesen, einfach die Hill Street entlang, aber leider versperrten uns Bauzäune häufig den Weg, Teile der Innenstadt sind eine riesige Baustelle. Letztendlich sahen wir das Hotel keine 50 Meter entfernt, aber wir standen wir vor einer mehrspurigen Hauptstraße (Great Charles Street Queensway) ohne legale Möglichkeit diese zu überqueren. Zum Glück war Sonntag nachmittags wenig Verkehr und wir überlebten die Überquerung.

Das Hotel war das Ibis Styles Birmingham Centre und auch eine Enttäuschung (wie in letzter Zeit die meisten meiner Übernachtungen in Häusern der Accor Gruppe). Auf den Fotos sieht es recht hübsch aus, aber die Möbel hatte man bei der Umgestaltung zum ‚Styles’ nicht erneuert. Im Zimmer fanden wir ein Bett mit einer extrem harten Matratze und ein mit Kunstleder bezogenes Sofa vor – Risse waren mit Panzertape überklebt. Die Klimaanlage ging ziemlich geräuschvoll ans Werk, das Fenster konnte nicht geöffnet werden. Und als letztes muss man das Frühstück erwähnen, derart schlechte Qualität habe ich selten vorgesetzt bekommen.

Welche Hinterhöfe gibt’s denn hier? Unser Zimmer im Ibis Styles Birmingham

Nach dem Bezug des Zimmers machten wir uns auf etwas legaleren Wegen auf in die Innenstadt zum Bahnhof und der dortigen Shopping Mall. Nachdem wir einen kurzen Rundgang durch die Innenstadt gemacht hatten und auch schon am Apple Shop vorbeigekommen waren, ging es in die nächstbeste Kneipe zum Abendessen. Das war „The Sun On The Hill“ mit Pub Food und wir fanden es recht gut.

Danach kauften wir noch Wasser und dann ging es zurück ins Hotel und der Tag war für uns zu Ende.

Unterwegs in die Stadt auf der Newhall Street
Das „Midlands Bank“ Building von 1835 beherbergt schon lange keine Bank mehr, sondern ein Restaurant
Im Pub („The Sun On The Hill“)