Am Mittwoch ging es nördlich zum John Pennekamp Coral Reef State Park. Der größte Teil des Parks liegt unter Wasser,  und Tauchen und Schorcheln sind die beliebtesten Beschäftigungen im Park. Als Erstes haben wir morgens vom Hotel aus uns einen Platz auf der Tour mit dem„Glasbottom Boat“ reserviert, vor allem um herauszufinden, ob das Boot tatsächlich fuhr. Der Dezember bis Weihnachten ist noch Nebensaison in Florida, und ich hatte schon einige unschöne Erfahrungen mit Bootstouren in der Nebensaison.

Am Park angekommen, war noch viel Zeit bis zur Abfahrt des Bootes, wir haben den ,Landteil‘ des Parkes besichtigt. Der ist nicht weiter erwähnenswert. Es gibt ein paar Wege durch den Dschungel, einen davon sind wir mal abgelaufen:

Er endet auf einer Lichtung, die an schwäbische Streuobstwiesen erinnert. So was Ähnliches war es auch mal, früher gab es hier eine Obstplantage:

Außerdem gibt es im Park zwei „Strände“, dort hat man das Ufer von den Mangroven befreit und ein bisschen Sand hingekippt.

Wir warteten also aufs Boot und sahen erstmal den Passagieren der Schnorcheltour zu. Wenn man wirklich Korallen sehen will, sollte man unbedingt schnorcheln gehen. Das Glasbodenboot ist eine ziemlich lächerliche Sache und man sieht nahezu nichts. Wie erwartet gab es eine klare Trennung nach Alter zwischen den beiden Touren.

Das Boot selber kam fast leer von der morgendlichen Tour zurück, ein Foto habe ich leider verpasst. Da es ein paar Unstimmigkeiten über die Abfahrtzeit gab, durften wir alle in prallen Sonne 30 Extraminuten warten, bis das Einsteigen begann. Irgendwann gings dann doch los. Der „Biologe“ an Bord, welcher das Riff erklären sollte, preisste erstmal die Anti-Unwohlsein Pillen an. Die sind auf so einer Tour für viele bitter nötig, auch wenn man das erst später merkt.

Durch eine Fahrgasse in den Mangrovenwäldern ging es langsam hinaus aufs Meer und dann mit Höchstgeschwindigkeit zum Horizont.

Mangrovenbüsche
Das Fahrwasser für den Dampfer
Endlich – der offene Atlantik
Unterwegs nur ein paar Bojen als Ruheplatz für die Vögel und zur Navigation der Boote

Die Fahrt ist recht angenehm, insbesondere wenn man vorne auf dem offenen Vorderdeck steht und sich den Wind um die Nase wehen lässt. Dann kommt das Schiff allerdings am Ziel an, die Motoren gehen in den Leerlauf, und jetzt merkt man die Dünung. Die Katamaranbauweise tut ihr übriges. Das Boot schwankt fürchterlich. Mit minimaler Geschwindigkeit dümpeln wir jetzt übers Riff.

Innen sieht es so aus:

Es gibt in den beiden Rümpfen jeweils einen Schacht, dessen Boden aus Glas besteht. Drumherum kann man sich setzten. Durchs Glas schaut man nun aufs Riff unter dem Schiff. Viel sieht man durch die dicken Gläser aber nicht. Und das schlimmste: Man sieht den Horizont nicht, wenn man nach unten schaut, und dadurch wurde bei dem starken Geschwanke selbst mir leicht übel.

Nochmal das Riff durch die Fenster:

Einigen wird es wohl ziemlich übel. Weil ich Riffe schon vom Schnorcheln kenne und man hier im Vergleich nahezu nichts sieht, gehe ich aufs Vorderdeck bei Frischluft und Sicht auf den Horizont.

So etwa eine Stunde schaukelt das Schiff über dem Riff, dann ist die Zeit um. Die Motoren drehen hoch, das Schiff nimmt Fahrt auf und die Schaukelei hört auf. Die Fahrt ist wieder sehr angenehm.

Mein Fazit: Das war eine nette Schiffsfahrt durch Mangrovenwälder auf den Atlantik hinaus. Die Besichtigung des Riffs hätte man sich sparen können.

Ein Seitenarm der Durchfahrt im  Mangrovenwald

Die mittägliche Dampferfahrt die wir gemacht hatten war tatsächlich die einzig gut besuchte Fahrt. Nachmittags legte das Boot nochmal ab mit kaum zweistelliger Fahrgastzahl.

Nach der Rückkehr hatten natürlich alle Hunger und es war Hochbetrieb im Imbiss des Parks. Die Leute hinter der Theke kamen kaum mit den Bestellungen klar, es dauerte unendlich lange bis wir unsere Sandwiches hatten.

Nachdem wir die verzehrt hatten ging es zurück zum Hotel wo wir den Rest des Nachmittages geruhsam verbrachten.

Abendessen war nochmal im Marker 88 Restaurant.

Das Hotelpersonal hatte den Tag dazu genutzt, die Weihnachtsdeko anzubringen und nach dem Restaurantbesuch war es dunkel, so dass wir diese noch fotografiert haben: