Nach dem kurzen Aufenthalt in Miami stand nun der erste Standortwechsel, und zwar auf die Keys, an. Gebucht hatte ich ein Hotel in Islamorada. Dort wollten wir vier Nächte verbringen. Es war der erste etwas längere Aufenthalt auf den Keys, bislang kannte ich nur den Overseas Highway als Verbindung nach Key West und war ihn immer ohne Aufenthalt gefahren.

Da Sonntag war, entschied ich mich für die billige Streckenvariante und wir fuhren die US1 lang Richtung Süden. Werktags geht es da oft nur im Schrittempo vorwärts, so das der Turnpike die sinnvollste Route ist, aber am Sonntag morgen war es nicht so schlimm. In Homestead sind wir dann abgebogen zu unserem Zwischenziel, dem Everglades National Park. Eintritt brauchten wir nicht zahlen, wir hatten vom Frühjahr her noch einen Jahrespass.

Einem lebendigem Exemplar wird wohl kaum ein Tourist begegnen: Florida Panther als Statue im Everglades NP

Wir begannen wie wohl allgemein üblich mit dem Anhinga Trail. Was mich erstaunte, war die extrem hohe Anzahl an Vogelfotografen und ihre Ausrüstung. Ich schätze, das an diesem Sonntagmorgen eine gut sechstellige Euro Summe über den Trail geschleppt wurde.

„Mit Kanonen auf Spatzen“

Auch ich hatte fotographisch etwas aufgerüstet im vergangenen Jahr, allerdings taugte mein mein Objektiv hier nur dazu, Minderwertigkeitskomplexe zu entwickeln.  Nichtsdestotrozt habe ich ein paar Vögel fotografiert.

Vögel sind von Natur aus klein und halten auch eine gewisse Distanz ein, daher braucht man ein möglichst großes Teleobjektiv. Eine Szene am Anhinga Trail.

Und neben den Vögeln gibt es natürlich noch andere Tiere in den Everglades:

Die Ranger bemühten sich, die Natur den Touristen näher zu bringen, trafen jedoch auf ziemliche Skepsis:

Nach dem Anhinga Trail ging es weiter bis Flamingo ganz im Süden. Infrastruktur gibt es dort nicht mehr viel, Visitor Center, Restaurant und Übernachtungsmöglichkeiten sind seit dem Hurricane von 2005 geschlossen, einzig die Marina ist noch offen. Blöderweise kamen wir Punkt 12:30 Uhr an und sahen eine Bootstour gerade die Marina verlassen. Die nächste war erst um 14:00 Uhr, und damit ein bisschen spät für uns. Es blieb nichts weiter übrig, als die paradiesische Landschaft vom Festland aus zu bewundern.

Mittagspause machten wir mit ein paar Sandwiches aus der Marina.

Dann ging es langsam zurück und wir hielten noch an einigen der Seen an. Erster Stop am Mrazek Pond:

Während es in Flamingo strahlenden Sonnenschein gab, hielten sich die Wolken weiter nördlich recht zäh, wie man hier schon wieder sieht. Beim nächsten Stop am Westlake war es dann komplett bewölkt. Die Stimmung am Bootsanleger bewog mich dann, es mal mit künstlerischen Fotos zu versuchen:

Und dann ging es auch schon recht fix zurück nach Homestead und auf die Keys. Am Hotel lief es dann ein bisschen chaotisch. Man konnte unsere Reservierung nicht finden, bis dem Herrn hinter dem Counter auffiel das die Reservierung unter meiner Adresse im Computer stand, nicht unter meinem Namen. Das Hotel war die „Lookout Lodge“ am Mile Marker 88. Die Zimmer groß und „praktisch“ eingerichtet, unseres z.B. mit kompletter Küche, war der grösste Vorteil des Hotels die Lage direkt am Wasser. Abends konnten wir hier den Sonnenuntergang genießen und auch Morgens viel es schwer, aufzubrechen. Nachteilig fand ich in dem alten Gebäude die Klimaanlage des oberen Appartements, sie war in unserem Zimmer die ganze Nacht gut zu hören.

Blick zurück vom Wasser. Rechts im Gebäude war das Büro und zwei Zimmer – unseres unten und oben ein Appartement. Links ist das eigentliche Hotelgebäude
Chillen auf dem Steg
Blick nach Norden zum „Marker 88“ Restaurant, das direkt neben dem Hotel lag.

Der erste Sonnenuntergang auf den Keys

Nach Sonnenuntergang gingen wir dann nebenan ins „Marker 88“ Restaurant. Das war nicht billig, aber sehr gut. Insbesondere die „Bahama Chowder“ Suppe fanden wir sehr gut. Stephan hatte ein Riesensteak, ich Fisch.

Gesättigt ging es die wenigen Meter zurück zum Hotel, und damit war der Tag dann rum.