Heute begann unsere Auto Rundreise. Am ersten Tag ging es südwärts nach Peoria, selbstverständlich auf Nebenstrecken und mit ein paar Programmpunkten.

Gemietet hatten wir bei Hertz einen Intermediate. Die Hertz Stadtstation liegt dabei direkt am Hotel, nur um die Straßenecke. Das stellte sich allerdings als einziger Vorteil von Hertz heraus. Montag Morgen gab es dort genug Autos, sie waren allerdings so dicht geparkt, das man nur mit dem vordersten problemlos los fahren konnte. Das wurde uns dann natürlich freudestrahlend als unser Auto präsentiert, frisch gewaschen war es auch. Das heisst man hatte es durch die Waschanlage gefahren und es tropfte noch, innen war kaum etwas gemacht, auf der Frontscheibe gab es einen riesigen Fettfleck. Und es war ein Ford Focus, also ein Compact Car und kein Intermediate, also ein Downgrade. Unser Gepäck passte in das Auto, also habe ich es hingenommen. Im Norden Michigans erwischte uns dann noch eine Reifenpanne, bei der Hertz alles andere als eine Hilfe war, und damit steht nunmehr fest: Nie wieder Hertz.  Das hatte ich zwar nach dem Erlebnis mit dem Corolla von New York nach Miami (2010) schon mal beschlossen, ihnen aber nochmal – aufgrund meiner guten Erfahrungen in den 90ern – eine Chance gegeben, die sie allerdings vertan haben, meine Meinung hat sich nun wirklich verfestigt.

Genug des Ärgers, ab auf die Straße. Wir machten uns auf die Autobahn in Richtung Süden, das erste Ziel war Lockport. Ein kleines, von Touristen wohl ziemlich verschontes Städtchen knapp 60 Kilometer südlich von Chicago. Zunächst mal wollten wir hier frühstücken. Und dann gibt es hier den Illinois und Michigan Canal, einen früheren Wasserweg, der eine Verbindung zwischen Chicago und dem Mississippi herstellte.

Zunächst mal machten wir einen kleinen Rundgang und suchten ein Café oder ähnliches:

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Die Hauptstraße in Lockport
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St. Dennis Church

Es gab dann tatsächlich ein kleines Café in dem Ort, indem wir Muffins und Pancakes zum Frühstück erhielten und ein freundlicher Inhaber uns die Sehenswürdigkeiten des Ortes ausführlichst erläuterte. An einen Aufenthalt von einer Woche hatten wir aber nicht gedacht, eher an eine Stunde…

Also machten wir uns wieder auf den Weg, zu eben jenem Illinois und Michigan Canal. Alles Wissenswerte dazu gibt es auf Wikipedia.

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Dieser Herr ist William Gooding, „Chief Engineer“ beim Bau des Kanals
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Der Kanal ist inzwischen ein Fluss, da die Schleusen nicht mehr funktionieren
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Nach dem langen und harten Winter hatten während unseres Aufenthaltes alle Flüsse und Bäche einen sehr hohen Wasserstand – auch der Kanal.
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Dies war früher mal ein Warenhaus direkt am Kanal

Weiter in südöstlicher Richtung geht es zunächst durch Joliet und dann kommt man nach Channahon, wo wir im „Channahon Parkway State Park“ Station machten. Dort gibt es ein erhaltenes Schleusenwärterhaus:

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Ein paar Meilen weiter gibt es die „McKinley Woods – Kerry Sheridan Grove Preseve“ mit dem  „Four Rivers Environmental Education Center“. Auch wenn eine Hauptfunktion dieses Centers Wedding Receptions zu sein scheinen, wird hier deutlich, warum wir für diesen Teil unserer Tour den Titel  „Great Rivers“ ausgesucht haben. Hier gibt es überall recht große Flüsse, die alle zum Mississippi streben. Direkt an der Preserve entlang fließ der Des Plaines River, in den hier der DuPage River mündet, und nur wenige Meilen entfernt bilden dann Des Plaines River und Kankakee River den Illinois River.

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Der Des Plaines River
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Industrie ist nie weit entfernt. Auf der anderen Flußseite sieht man eine Verladeanlage, etwas vom Ufer entfernt ist unter anderem eine Raffinerie von ExxonMobil und eine Fabrik von Dow Chemical

Und jetzt kommt der „langweilige“ Teil der Reise. Statt auf der Interstate 80 fahren wir auf Nebenstraßen rechts und links des Illinois River.

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Für mich war es ganz und gar nicht langweilig. Die Weite der Landschaft ist beeindruckend.

So kommen wir zum Starved Rock State Park. Um 14:30 Uhr gibt es für uns im Imbiss erstmal was zu Mittag:

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Dann besichtigen wir den State Park. Hier ist es sehr grün – kein Wunder, Wasser gibt es im Überfluss. Insofern sieht man vor allem Bäume. Das Wetter ist nicht sehr kooperativ, es ist sehr schwül, und wir sind nicht so richtig für die Hitze angezogen. Unsere Aktivität hält sich daher etwas in Grenzen, eine Aussichtplattform auf den Illinois River besteigen wir aber.

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Hier sieht man die Felsen des „Starved Rock“
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Mal wieder Treppensteigen
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Mit Dämmen hat man die Flüsse schiffbar gemacht
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Leopold Island
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Ein Arm des Illinois River, rechts ist Plum Island
Und so sieht es auf der flußabgewandten Seite (also Süden) aus: Wald soweit das Auge reicht
Und so sieht es auf der flußabgewandten Seite (also Süden) aus: Wald soweit das Auge reicht
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Und das ist unser Wagen auf dem Parkplatz. Er ist eigentlich nicht wirklich schlecht, nur eben kleiner als bezahlt

Und weiter geht es, immer auf Nebenstraßen, bis zu unserem Ziel Peoria.

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Das ist die Durchfahrt durch Oglesby
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„Irgendwo im Nirgendwo“

Auch das Hotel befand sich „irgendwo im Nirgendwo“, das heisst weit außerhalb der Stadt in der Nähe eines Shopping Centers, das hat uns jetzt nicht gestört, da wir sowieso nur übernachten wollten.

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„Hampton Inn and Suites Peoria at Grand Prairie“ ist der hochtrabende Name
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Das übliche Standardzimmer

Und ich habe auch vergessen, wo wir zum Abendessen waren.

gefahren: 200 Meilen