Wie gestern gesagt war das Hotel ohne Frühstück, also ging es gleich los, und nach ein paar Meilen kam dann auch schon ein McDonalds in Sicht. Ich mag McDonalds in den USA eigentlich gar nicht, aber das Frühstück ist nicht schlecht.

Und heute war es dann das erste Mal, dass mich das Navi in die Irre geführt hat. Natürlich nicht wirklich, es hat mich auf den Meter genau zum eingegebenen Ziel geführt. Bloss das war falsch. Wir wollten heute auf der Weiterfahrt nach Florida in den Okefenokee Sümpfen Station machen. Also habe ich das Navi mal gefragt, ob es die kennt, und es hat mir einen „Swamp Park“ angeboten. Auf der klitzekleinen Karte sah das so aus wie ich es von Google Maps in Erinnerung hatte, also sind wir dahin gefahren.

Leider stimmte es nicht ganz, ich wollte eigentlich zum unter staatlicher Verwaltung stehenden „Fish and Wildlife Refugee“ einige Meilen weiter südlich. Das habe ich allerdings erst gemerkt als wir auf dem Parkplatz ankamen. Wo wir nun schon mal da waren, haben wir die ca. 17 Dollar Eintritt pro Person bezahlt und uns mal umgeschaut.

Der (private, „non-profit“) Park ist nicht gerade riesig gross, alle Wege sind asphaltiert. Es gibt einige Gebäude mit Ausstellungen zum Sumpf und Tiergehege, und eine Ausstellung über Walt Kelley, einem mir bislang unbekannten Zeichner, der eine Figur namens Pogo erfunden hat, welche in den Sümpfen beheimatet ist.
Daneben gibt es ein Amphitheater, Bootstouren und eine nachgebaute Westerneisenbahn, die etwa 1 Meile durch den Sumpf fährt.

Um 12 Uhr sollte im Amphitheater eine „Eye on Nature“ Show stattfinden, also machten wir uns dorthin auf. Dieser Talk war recht langatmig und in 40 Minuten gab es drei Schlangen und zwei kleine Alligatoren zu sehen. Da gibt es wesentlich besseres, z.B. im Naples Zoo, wo ich letztes Jahr war.

Um 13 Uhr gab es dann die Bootsfahrt. Für die Trockenheit und den daraus resultierenden niedrigen Wasserstand kann der Park nun sicherlich nichts, aber stellenweise pflügte das Boot mehr durch den Sand als das es im Wasser darüber schwamm. Die Tour fand ich auch nicht so besonders, sie dauert etwa 30 Minuten und geht im Kreis herum durch dichten Dschungel. Zu sehen gab es ein paar Alligatoren.

Es gibt einen Aussichtsturm, der eigentlich von einer Anlegestelle der Bootstour erreichbar ist, bloß lag diese aufgrund des Wasserstandes so hoch über dem Boot, das sie nicht benutzt werden konnte.

Recht gut wird die Spiegelwirkung des schwarzen Sumpfwassers demonstriert
Auch stellt man den Park für Filme zur Verfügung

Danach haben wir uns dann noch die Terrarien mit Schlangen sowie das Bären- und Alligatorgehege angeschaut. Bären waren nicht so sehen, Alligatoren jede Menge. Es gibt auch einen Boardwalk, der am Kanal der Bootsrundfahrten endet. Man konnte sehen, dass es früher eine Brücke weiter zum Aussichtsturm gab. Den Boardwalk sind wir auch abgelaufen.

Unterwegs auf dem Boardwalk
Nochmal ein Blick auf den Kanal, über den die Bootstour führte
Und zum Schluß ein Alligator

Wir hätten dann noch um 15 Uhr mit der Westernbahn fahren können, das hätte eine Stunde Wartezeit bedeutet, so das wir wieder abgehauen sind.

Wie man sieht hat mir dieser Park nicht so richtig gefallen. Das Gebotene ist für das Geld ein bisschen wenig, die Bootstour wäre selbst bei höherem Wasserstand langweilig gewesen.

Weiter ging es nach Süden, und wir kamen an der Zufahrt zum „Fish and Wildlife Refugee“ vorbei. Da sind dann hineingefahren, für 5 Dollar pro Auto.

Dort gibt es eine Ausstellung über den Sumpf, einen „Swamp Island Drive“ zu einer frühen Siedlung im Sumpf mit diversen Trails zum Wandern, und Bootstouren. Wir haben dann auch die dortige Bootstour mitgemacht, um 15:30 Uhr ging’s los.

Auch diese Gegend ist vom niedrigen Wasserstand betroffen, die Boote konnten nicht voll beladen werden, bei 8 Personen war Schluss, aber die Fahrt konnte wie üblich durchgeführt werden. Sie dauerte 90 Minuten, und führte zunächst den Suwannee Kanal entlang bis zum Beginn der offenen Sumpflandschaft, Prairie genannt. Dort gab es einen kurzen Aufenthalt, dann ging es wieder zurück.

Kanal
Kanal
Einer von vielen Alligatoren
Ein anderes Boot begegnet uns

Fotos von der Chesser Prairie:

Und dann ging es wieder zurück. Uns begegnete dann tatsächlich noch ein Kanu, sicherlich die beste Möglichkeit den Sumpf zu erleben.

Für die Straße zur Homestead und die Trails blieb uns leider keine Zeit mehr. Meiner Meinung nach ist ein Besuch hier wesentlich lohnender wie im Park am Nordende.

Das Navi hatten wir beauftragt, „schöne“ Straßen zu berücksichtigen, und über völlig einsame Nebenstraßen ging es dann weiter nach Lake City, wo unser heutiges Hotel stand, mal wieder ein Hampton Inn. Lake City deshalb, weil ich am Anfang geplant hatte, den Sumpf im Osten (Steven C. Foster State Park) zu besuchen, dies aber dann geändert hatte.

Im Hotel gab es dann zum ersten Mal seit Jahren für uns ein kostenloses Upgrade, wir erhielten eine Suite im 5. Stock.

Viel Platz und wenig Möbel: die Suite im Hampton Inn

Abendessen gab es mal wieder bei Applebees irgendwo in der Nähe.

Hotel: Hampton Inn Lake City, Florida, gefahrene Meilen: 236