Anfang Oktober fand, im Prinzip als Veranstaltung einer der Vereine in denen wir Mitglied sind, ein Wanderwochende im Sauerland, ganauer gesagt im Hönnetal, statt. Eigentlich sollte es etwas anders gestaltet werden, aber Corona und ein paar andere Gründe führten zu einer doch sehr überschaubaren Teilnehmerzahl (5 Personen), so das es ein paar Wanderungen mit Blick auf Sagen und Bergbau im Sauerland wurden.

Wir trafen uns Samstag vormittag in Binolen, wo der Standort fürs Wochenende sein sollte in Haus Recke. Dann fuhren wir mit nur einem PKW zu Wolfgang (Organisator und Reiseführer), bei ihm Zuhause gab es einen kleinen Imbiss und dann ging die erste Wanderung los. Wie man es immer macht, die erste Tour am ersten Tag ist die härteste, so das man an den nächsten Tagen ziemlich tot ist und nur noch kleine Ausflüge macht. Die Tour führte von Ihmert bis Binolen über Frönsberg und den Balver Wald, und mit knapp 20 km Länge und zwei Anstiegen war sie als Einstieg für nicht sonderlich fitte Einwohner von Köln nicht so geeignet. Steigungen kennen wir in Köln nämlich nicht (ausser vielleicht auf den Rampen der Rheinbrücken).  Meine Idee, mich nach einer kleinen Wanderung nachmittags im Biergarten von Haus Recke bei einem Weizenbier zu erholen, fiel jedenfalls buchstäblich ins Wasser. Erstens brauchten wir für die Strecke sowieso ziemlich lange, Abmarsch war um 12:30 Uhr, erst gegen 18:00 waren wir in Binolen. Und zum Ende hin wurde das Wetter sehr schlecht, es regnete in Strömen.

Nach einer kurzen Erholung auf dem Zimmer war dann auch schon Zeit fürs Abendessen.

Das Höhenprofil der Wanderung. Ihmert liegt auf 370 m, aber erst ging es bergab zum Ortskern, der erste Anstieg führte dann auf ca. 450 m bei Frönsberg. Das Stephanopeler Tal liegt bei 320 m und darauf folgte der zweite, lange Anstieg in den Balver Wald bis auf 540 m. Ins Hönnetal ging es dann stetig und steil bergab bis auf 200 m.
Ein paar Höhenmeter haben wir gewonnen und blicken auf Ihmert zurück
Die meisten Wege sind gut ausgebaut
Hier sind wir bei Frönsberg, die LWL Klinik liegt rechts. Der Blick reicht tatsächlich bis ins Münsterland. Eigentlich wurde das Foto gemacht, um herauszufinden welches Kraftwerk in der Ferne (die Dampffahne links der beiden Häusern ist schwach zu erkennen) zu sehen ist. Momentan meinen wir, es wäre das Kohlekraftwerk in Lünen, 42 km entfernt.
Unsere Wanderung führt ab Frönsberg zuächst entlang der Sauerland Waldroute. Viele Sagen spielen in dieser Gegend. Unsere erste Rast ist an einem entsprechenden Marker bei Frönsberg
Weiter gehts
Der Zustand des Waldes ist nicht der Beste. Es bleibt nichts anderes übrig als die toten Bäume zu fällen
Bei den nun aufkommenden düsteren Wolken und der desolaten Umgebung kann man sich vorstellen, das einem in wenigen Minuten eine Ork Armee begegnet
Wo geht’s lang?
Das Ziel ist erreicht: Haus Recke in Binolen

Am Sonntag gab es dann nur ein kleines Programm. Insbesondere ohne allzu viele zu bewältigende Höhenmeter. Wir wanderten ab Binolen hönneaufwärts bis kurz vor Balve. Dort gibt es die Luisenhütte Wocklum.

Die Anfang des 19. Jahrhunderts gebaute Hönnebrücke in Volkringhausen

Bei der Luisenhütte handelt es sich um ein 1748 gegründetes vorindustrielles Hüttenwerk mit Hochofen und Eisengießerei. 1865 wurde sie stillgelegt.

Ansicht der Luisenhütte Wocklum
Im Inneren
Im Inneren

Ebenfalls gibt es dort das kleine Museum für Vor- und Frühgeschichte der Stadt Balve.

Der Rückweg führte uns zunächst zum Wocklumer Schloss.

Der weitere Weg war etwas von Irrungen und Wirrungen gekennzeichnet, gab es doch auf einmal einen Schlagbaum quer über den Weg und dahinter einen Abgrund, der Steinbruch hatte irgenwann einmal den Wanderweg gefressen. Bei der Umleitung orientierten wir uns an Openstreetmap, auf dem dort eingezeichneten Weg kamen wir an keinem Verbotsschild vorbei, landeten aber trotzdem auf dem Betriebsgelände des Steinbruchs. Am Sonntag hat uns dort aber keiner bemerkt. Durchs Tor erreichten wir unbehelligt die Hauptstraße und wanderten wieder zurück bis Binolen. Fünfeinhalb Stunden (mit Pausen und Besichtigung der Hütte) dauerte diese insgesamt ca. 16 km lange Wanderung.

Am Rande des Steinbruchs
Blick vom Wanderweg auf die Hönnetalstraße, die B515

Montag Morgen gab es dann noch eine Wanderung entlang der Hönne in nördlicher Richtung.  Auf dem direkt neben der Hönne verlaufenden Weg in Richtung des ehemaligen Haltepunktes Klusenstein bis direkt unterhalb der Burg, dann den Berg hinauf zur Feldhofhöhle, entlang des Bremkebachs und wieder zurück nach Binolen. Knapp 9 km waren es, drei Stunden haben wir dafür gebraucht.

Die Klusensteiner Mühle neben der Hönne
Bergauf
Der Weg führt direkt an der Feldhofhöhle vorbei
Eingang der Feldhofhöhle
Kurz unterhalb der Feldhofhöhle gibt es eine Aussichtsstelle mit Blick auf Bahn und Burg Klusenstein
Im Bremkebachtal
Zum Schluss noch ein Foto von mir auf den schmalen Wegen

Um 13 Uhr endete das Wochenende und wir machten uns auf den langen Weg nach Böblingen, wo wir am Spätnachmittag ankamen.