Nach den Wanderungen im Hönnetal kamen wir dann am Montag Abend müde und zerschunden  in Böblingen an und faulenzten die nächsten Tage erstmal.

Am Wochenende drauf stand das „Moselwochenende“ auf dem Programm. In Köln sind wir in einem losen Freundeskreis, der aus den Anfängen dieser Gruppe abgeleitet inzwischen „Moselgruppe“ heisst. Einige der Leute begannen vor vielen Jahren, im Herbst ein Wochenende an der Mosel zu verbringen. Inzwischen treffen wir uns üblicherweise einmal im Monat zum Abendessen in einer der vielen Kölner Kneipen, aber nach wie vor geht es Ende Oktober an die Mosel. Das ganze ist eine eher bodenständige Veranstaltung, die Verpflegung bringen wir üblicherweise selber mit und Samstags gibt es eine gemeinsame Wanderung.

Geplant wurde dies schon beim letzten Wochenende vor einem Jahr, und von der Pandemie wusste damals natürlich noch keiner. Darum ging es jetzt in der Woche hoch her, zum einen weil es lange dauerte bis klar war das wir überhaupt dort hinfahren und an übernachten dürfen, und danach gab es dann noch moralische Diskussionen, ob man das Treffen in der aktuellen Sitation überhaupt vertreten könne.

Jedenfalls, Donnerstag Abend war immer noch nicht  ganz klar, ob überhaupt, und wenn ja wer…. Mit den Vorbereitungen konnten wir aber nicht länger warten. Das nächste Foto ging an die Chatgruppe mit der Bemerkung „Wir braten grade die Frikadellen. Ihr könnt sie Morgen Abend essen, oder sie wandern ins Tiefkühlfach“.

Stephan und 1 Kilo Hackfleisch

Nachdem der Staub sich gelegt hatte, waren es dann 8 von 12 Pesonen, die zur Mosel gefahren sind, und auch wir machten uns Freitag am späten Vormittag auf den Weg. Nach etwa drei Stunden Fahrt waren wir am Ziel, dem Weingut Hallenbach in Zell an der Mosel.

Ein Archivfoto von einem früheren Aufenthalt: Das Weingut
So sah unsern Zimmer aus

Die anderen trudelten dann im Laufe des Nachmittags ein, und nach einem ersten Umtrunk in der „Weinverkaufsgarage“ gab es dann einen gemütlichen Abend in der Probierstube, neben unseren Frikadellen waren diverse Salate, Antipasti und natürlich Hallenbachs Weine mit dabei.

Am Samstag stand dann die Wanderung auf dem Programm. Der Zeller Hamm ist eine der größten Moselschleifen, und im Prinzip sind wir einmal drumherum gewandert, eine Strecke von ca. 16 bis 17 Kilometern. Das Weingut liegt am südlichen Ende der Schleife, wir sind linksrum durch die Weinberge Richtung Norden bis zur engsten Stelle an der Marienburg gewandert, dann hinunter nach Bullay. Nach einer Rast sollte es mit dem Bus zurück nach Zell gehen, Stephan und ich sind auch diese Strecke noch gelaufen.

Die Wanderstrecke bildlich Ausgangs- und Endpunkt war Zell an der Mosel, unten rechts gelegen. Kartendaten © OpenStreetMap-Mitwirkende, Lizenz: www.openstreetmap.org/copyright
Morgens vor dem Weingut. Blick moselabwärts mit Zell rechts und Kaimt links
Blick aufs gegenüberliegende Ufer. Auf dem Berg liegt der Ortsteil Barl mit Krankenhaus und Einkaufszentrum. Wir sind um diesen Berg herumgewandert.
Die Moselbrücke in Zell
Im Kreisverkehr residiert die Zeller Schwarze Katz
Ein Ausflugsboot fährt moselaufwärts
Dieser uralte Bus diente als Campmobil und man sah ihn häufiger seine Runden durch Zell drehen
Und da sind sie, die Weinreben
Wir haben ein paar Höhenmeter gewonnen. Blick auf die Mosel
Als nächstes kommt auf der anderen Moselseite der Ort Briedel
Schüler derr Integrierten Gesamtschule Zell haben 2018 diese Skulptur gestaltet: Sie lässt sich als Bilderrahmenfür den Ortes Briedel nutzen
Wir laufen jetzt eine kurze Strecke auf dem Moselsteig
Und dann haben wir den Ausblick auf die engste Stelle der Moselschleife. Links der Ort Pünderich, auf dem Rücken die Marienburg und rechts Bullay
Das Ganze nochmal, nicht ganz so weitwinklig
Für ein Radrennen hatte man „zweisprachige“ Hinweise zur Streckenbewältigung auf den Asphalt gesprüht
Die Marienburg mit wechselhafter Geschichte, früher ein Kloster, jetzt eine Jugendbildungsstätte des Bistum Trier
Der Prinzenkopfturm wenige Hundert Meter weiter, Stephan steht oben
Blick auf Pünderich
Blick Moselaufwärts mit dem Pündericher Hangviadukt. Ein Güterzug fährt Richtung Trier
Und dies ist die andere Seite – Bullay. Die Bahn fährt über die Brücke und dann durch den Prinzenkopftunnel. Über die untere Etage der Brücke mussten wir auch laufen, da die Fähre Alf – Bullay außer Betrieb war.
Beim Abstieg gibt es noch ein bisschen interessante Architektur zu bewundern
Vor allem das Gartenhaus ist bemerkenswert
Nach der Pause machen Stephan und ich uns auf, die restlichen 6 Kilometer entlang der Mosel abzulaufen. Hier sehen wir die Marienburg von der anderen Seite.

Tja, nach einer kurzen Erholungspause war der Abend dann die Wiederholung von Gestern. Ein gemütliches Beisammensein in der Probierstube, Essen war auch noch genug von Gestern übrig.

Am Sonntag machten wir uns dann nach Frühstück und Verabschiedung auf in die Heimat, nicht nach Köln wie ursprünglich geplant, sondern nach Böblingen für den Hauptteil des Urlaubs.

Wir waren die Ersten am Frühstückstisch